Anbau der Barsbütteler Kita am Soltausredder eingeweiht. Weitere U-3-Plätze sind geplant

Barsbüttel. Obwohl er sich ziemlich verbiegen musste, machte es Thomas Schreitmüller sichtlich Spaß, sich mit den jüngsten Einwohnern Barsbüttels an einen runden Tisch zu setzen. Denn der Bürgermeister hatte beim Frühstück mit zwei und drei Jahre alten Kindern nicht nur die Zukunft seiner Gemeinde genau im Blick, sondern zudem die angenehme Pflicht, eine langfristige Investition Barsbüttels vorzustellen, die ihm lieb und teuer ist.

Schreitmüller weihte die neuen Krippenräume der Kita am Soltausredder ein. Der großzügige Anbau mit Aufenthalts- und Spielräumen, Schlafsälen wie für die sieben (und mehr) Zwerge und sanitären Anlagen im Miniaturformat bietet zusätzliche 260 Quadratmeter für die sogenannten U-3-Kinder. Außerdem entsteht vor der Tür ein großzügiger Spielbereich. Und im bepflanzten Innenhof werden die Kinder im Laufe des Jahres auch Erdbeeren und Gemüse ernten und Kräuter pflücken können.

700.000 Euro hat der Neubau gekostet, 290.000 davon wurden von Bund und Land finanziert. Mit dem Anbau hat Barsbüttel am Soltausredder Platz für 40 Krippenkinder. Weitere Einrichtungen wie der Neubau an der Callingtonstraße werden dafür sorgen, dass Barsbüttel bei den Ein- bis Dreijährigen – etwa 200 in der Gemeinde – einen sehr hohen Betreuungsgrad von rund 70 Prozent erreicht. Am Soltausredder werden 80 Kinder bis zu sechs Jahren ganztägig betreut – in der Krippe besonders intensiv: auf zehn Kinder kommen drei Erzieherinnen.

Jeder Krippenplatz, für den die Eltern zurzeit 460 Euro und bald 520 Euro im Monat zahlen, kostet 1400 bis 1500 Euro und wird vor allem von der Gemeinde subventioniert. Das Paradox, dass die Geburtenraten sinken und zugleich der Betreuungsbedarf steigt, erklärte der Bürgermeister mit den gegenläufigen Entwicklungen von demografischem und gesellschaftlichem Wandel: „Wir haben weniger Kinder als in den 70er-Jahren, aber sehen an der Nachfrage zu unseren Betreuungsangeboten, dass in den meisten Familien beide Eltern voll arbeiten.“

Ein gutes Betreuungsangebot für Kinder sei für Barsbüttel, wo von den rund 12.400 Einwohnern fast ein Drittel älter als 60 Jahre ist, notwendig, um attraktiv für junge Familien zu bleiben.