Rund 40 Teilnehmer treffen sich in Ahrensburg zum ersten Abendessen des Jahres in der Reihe „à table“. Dabei geht es beileibe nicht nur um die Speisen

Ahrensburg . Da haben wir den Salat. Angerichtet hat ihn Sabina Harms-Karla. Aus Fenchel, Birnen, sowie einem Dressing aus Ziegenfrischkäse, Balsamico und Honig. „Das Rezept habe ich aus einem vergetarischen Kochbuch“, gesteht die PR-Dame. Allerdings nicht beruflich. Denn sie ist privat in die Reithalle des Marstalls in Ahrensburg gekommen, und zwar zum ersten Abendessen der Reihe „à table“, die der französische Kochschuleninhaber Bernard Bonnin vor mehr als vor Jahren ins Leben gerufen hatte.

Einmal pro Monat treffen sich die Freunde kulinarischer Genüsse, in der wärmeren Jahreszeit und bei trockenem Wetter gern auch draußen an einer langen Tafel hinter dem Marstall. Jeder bringt dabei eine selbst zubereitete Mahlzeit mit, von der auch die anderen Teilnehmer kosten dürfen. „Ich bereite immer etwas Vergetarisches zu“, sagt Harms-Karla, die seit mehreren Jahren Stammgast der Tafel ist.

Die meisten der 40 Gäste, die sich quasi selbst bewirten, sind Frauen, zumindest an diesem Sonntagabend. Doch klein ist die Minderheit der Männer nicht. Karl-Heinz Eckert, den alle Kalle nennen, kommt von Anfang an nicht nur wegen des Essens. „Die Runde ist jedesmal gesellig und vielfältig“, sagt der 64-Jährige aus Ahrensburg. „Hier treffen sich Personen, die normalerweise nicht zusammenkommen würden.“

Ein kurzer Blick bestätigt das. Nur ein paar Meter weiter sitzt Fanny Berthé mit ihrem dreijährigen Sohn Craig. Sie ist in der zentralafrikanischen Republik geboren worden, in Frankreich aufgewachsen und lebt seit 15 Jahren in Deutschland. Aus ihrer heimischen Küche in Siek hat sie ein Gericht aus ihrem Geburtsland mitgebracht. Es besteht aus Palmenkernen, Erdnuscreme, Spinat und Fisch und ist mit diversen Gewürzen geschmacklich abgerundet worden. „Das ist recht scharf“, warnt sie neugierige Schleckermäuler, die davon einen Löffel auf ihre – selbst mitgebrachten – Teller geben wollen. Bonnin selbst hat sich zu seinem selbst gebackenen provencalischen Clafoutis, einem kuchenartigen Auflauf mit Obst, eine Quiche, eine Linsenspeise mit Parmesan und Borek auf den Teller getan. Letztere Speise, ein mit Schafkäse und Kräutern gefüllter Blätterteig, kommt genauso wie Mehmet Aydemir , der sie zubereitet hat, aus der Türkei. An seinem Platz kann sich Bonnin dann noch eine Nachspreise aus Mascarpone, Quark, Schlagsahne und Krokant genehmigen, die Annette Huter in Gläsern mitgebracht hat. Die Köchin sagt: „Das Rezept habe ich aus dem Internet.“