240 Gäste feiern Hüttenzauber-Party des Lions Clubs Großhansdorf mit Jausenteller und Band aus Kärnten

Großhansdorf. Rund um das Großhansdorfer Rathaus ist in der Nacht zu Sonntag kaum ein Parkplatz zu bekommen. Freilich nicht, weil die Verwaltung etwa zu Freibier eingeladen hätte. Deren Räume sind stockfinster. Dafür wummern Bässe aus dem Waldreitersaal gleich nebenan. Und wenn mal für einen Moment die Musik pausiert, schrillt helles Lachen aus dem Stimmenrauschen hervor. Keine Frage, hinter den zugezogenen Vorhängen herrscht Hochstimmung. Nach ein paar Schritten zum Eingang wird auch deutlich warum: Der Lions Club Großhansdorf hat zum Hüttenzauber geladen.

240 Gäste vergnügen sich bei der Après-Ski-Party auf zünftigen Holzbänken an ebenso zünftigen Holztischen – die meisten Herren in zünftige Lederhosen und die Damen in noch zünftigere Dirndls gekleidet. Hemden und Blusen sind oft rot-weiß kariert, denn es soll dort sowie am Bierstand mitten im Raum nicht blau-weiß und bayerisch, sondern eben österreichisch zugehen.

So hängen auch Fahnen der Alpenrepublik und ihrer Bundesländer an den Wänden, es wird der Hunger mit einer Frittatensuppe gestillt und anschließend mit einem Jausenteller, zu dem Tiroler Speck, Obatzter (eine Käsecreme), Landjäger (luftgetrocknete Rohwürste), Leberwurst und Vinschgauer Brot gehören. Ehe nur noch Getränke zu haben sind, gibt es mit Kaiserschmarrn noch eine süße Nachspeise aus dem südlichen Nachbarland.

„Ich find es schön, dass es hier mal nicht norddeutsch zugeht“, sagt Andrea Siebuhr und nippt am Sektglas. Die Lions-Dame hat es nicht weit nach Hause, wohnt ebenso in Großhansdorf wie ihre Mitstreiterinnen Birgit Rinck und Nele Markena Märcker. Einen etwas längeren Weg haben dagegen Nicola und Frank Geisler. Sie wohnen im benachbarten Hoisdorf und stürzen sich das erste Mal in den Hüttenzauber. „Wir gehen auch gerne zum Oktoberfest und fahren auch Ski“, sagt die 41 Jahre alte Handelsfachfrau. Das Paar drängt es gleich darauf zur Tanzfläche.

Die ist bereits gut gefüllt. Dafür hat die extra aus Kärnten angereiste Gruppe Alpenshow gesorgt. Wer auf dem Parkett keinen Platz mehr finden kann, schunkelt zur Musik auf den Holzbänken. Etwa zu dem Stück „Frau Meier“, in dem es um einen gewissen „Franzl“ geht, der nächtens über ein „Loaterl“ durchs „Fensterl“ ins Zimmer „der Meierin“ steigt, die ihn sogleich auffordert: „Komm mach ma glei’ an Tanz!“ In den Alpen mag man es eben zuweilen durchaus derb. Später gibt die Band allerdings auch Stücke von Marius Müller-Westernhagen zum Besten.

Die „Après-Ski-Atmosphäre“ mögen neben dem guten Essen Maike Andresen und Olaf Axel. Der Hoisdorfer und die Großhansdorferin sind bereits das zweite Mal bei der Feier dabei. Sie freuen sich auf die „gute Stimmung“. Eben damit hat sich die Party Großhansdorfer Festkalender. „Der Hüttenzauber war bereits vor zwei Wochen ausverkauft“, sagt der Präsident des Lions Clubs Großhansdorf, Jan Bustorff. „Es gibt hier viele Skifahrer, und deshalb wollten wir hier mal ein Après-Ski-Gefühl herholen.“

Der Überschuss der Alpengaudi, für die 35 Euro Eintritt zu zahlen sind, kommt übrigens ebenso wie das von einigen Firmen gespendete Geld sozialen Projekten zugute. „Vornehmlich wird es wohl in die regionale Kinder- und Jugendarbeit gehen“, sagt Bustorff. Und auch die Feuerwehr in Großhansdorf soll bedacht werden.