Protest gegen Pläne, das Angebot im Bereich Glinde ab 2015 zu reduzieren

Glinde. Stormarns Grüne halten die von der Stormarner Kreisverwaltung angekündigte Einschränkung des Glinder Busnetzes für nicht gerechtfertigt. Laut der Behörde in Bad Oldesloe kann die durchgehende Zehn-Minuten-Taktung der Linie 11 (Billstedt/Steinfurther Allee – Oststeinbek – Glinde – Neuschönningstedt) ab Januar 2015 nicht aufrechterhalten werden.

Die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH), die das Netz mit den Linien 11, 233, 333 und dem Nachtbus 619 eigenwirtschaftlich betreiben, werden die in diesem Jahr auslaufenden Verträge nicht verlängern. Der Kreis als Aufgabenträger des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) ist in der Pflicht – und muss demnächst zahlen. Die Rede ist von bis zu einer Million Euro pro Jahr. Joachim Germer, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen im Stormarner Kreistag aus Barsbüttel: „Der Kreis konnte sich zehn Jahre lang über die Einsparungen freuen. Nach unserer Auffassung ist es seine Aufgabe, die Busbedienung weiterzuentwickeln statt sie zu reduzieren.“

Der Kreis muss eine Grundversorgung garantieren, die Finanzierung des Nachtbusses ist aber Sache der Kommunen. Deshalb ist es unklar, wie oft oder ob die Linie 619 im kommenden Jahr noch fährt. Germer: „Wir fordern ein Umdenken.“ Die Lebensgewohnheiten hätten sich geändert, besonders bei der jüngeren Generation. „Der Kreis, der im Hamburger Randbereich als Wohnort mit der Großstadt konkurriert und im Kreisgebiet zur Herstellung vergleichbarer Lebensverhältnisse verpflichtet ist, sollte auch die Spät- und Nachtfahrten zu größeren Orten in sein Pflichtprogramm einbeziehen“, sagt der Politiker.