Ahrensburger Bildungsausschuss vertagt Votum zu Selma-Lagerlöf-Gemeinschaftsschule und Friedrich-Junge-Schule

Ahrensburg. Der Ahrensburger Bildungsausschuss hat die geplante Kooperation der Selma-Lagerlöf-Gemeinschaftsschule (SLG) und der Friedrich-Junge-Schule im benachbarten Großhansdorf vorerst abgelehnt. Gleichwohl ließ das Gremium keinen Zweifel daran, dass es die Zusammenarbeit befürwortet. Es schloss sich mehrheitlich der Auffassung von Matthias Stern (CDU) an, die Entscheidung um einen Monat zu verschieben.

Damit solle, so Stern, der Gemeinschaftsschule Am Heimgarten „die Pistole auf die Brust gesetzt werden“, auch eine Kooperation mit einer anderen Schule zu vereinbaren. Diese Heimgarten-Gemeinschaftsschule strebt eine derartige Zusammenarbeit nach Auskunft ihres Konrektors Thomas Gehrke mit der SLG und dem Gymnasium Am Heimgarten an. Zuvor hatte das Bildungsministerium einen Antrag der Stadt, an der Heimgarten-Gemeinschaftsschule eine eigene Oberstufe einzurichten, abgelehnt.

Die Friedrich-Junge-Schule ist ebenfalls eine Gemeinschaftsschule ohne Oberstufe. Da sie jedoch deutlich kleiner sei als die Heimgartenschule, habe sie gar nicht versucht, eine eigene Oberstufe zu bekommen, wie deren Leiterin Sabina Cambeis sagte. Die SLG hingegen kann ihre Schüler in neun Klassen zum Abitur führen. Nach dem neuen Schulgesetz hätten Kinder der Friedrich-Junge-Schule bei einem entsprechenden Notenschnitt und einem positiven Bescheid über die Kooperation einen Rechtsanspruch darauf gehabt, bei der SLG die Hochschulreife zu erlangen.

Stern führte zudem an, es gebe noch keine Handreichungen des Bildungsministeriums für solche Kooperationen. Diese Anleitungen für die Zusammenarbeit nach dem erst im Januar im Landtag verabschiedeten Schulgesetz „würden es uns erleichtern, Weichen zu stellen“. Nach Auskunft des Ministeriums gibt es derzeit einen Entwurf für diese Handreichungen, der aber noch abgestimmt wird. „Bis die Anleitungen fertig sind, wird sicher noch ein Monat ins Land gehen“, sagt Ministeriumssprecher Thomas Schunck.

Béla Randschau (SPD) hielt Stern entgegen: „In einem Monat sehen wir auch nicht klarer.“ Außerdem wirke der Druck auf die Schule Am Heimgarten nicht. Es solle vor einem Beschluss eine Perspektive für den Heimgarten geben, meinte Michael Stukenberg (FDP) und unterstützte Sterns Position.

Der Leiter der SLG, Herbert Janßen, sagte, die Anmeldungen für die fünften Klassen liefen jetzt. „Wenn der Beschluss erst zur Osterzeit kommt, ist es zu spät.“ Sabina Cambeis sagte, sie werde den Eltern, die sich nun bei der Friedrich-Junge-Schule informierten, mitteilen, dass die Kooperation sicherlich komme. Es wäre ihr aber natürlich lieber gewesen, auf einen Beschluss verweisen zu können.