Nach Überfall gibt es Hinweise, dass die Täter nicht zum ersten Mal da gewesen sein könnten

Elmenhorst. „Es war ein abgekartetes Spiel. Die Täter wussten genau, was sie suchen“: Das sagt ein Nachbar des Mannes, der am Mittwochabend in Elmenhorst brutal überfallen worden ist (wir berichteten). Die Täter – mindestens drei Männer – flüchteten mit 16 Schusswaffen, Munition und etwas Bargeld. Das 51 Jahre alte Opfer möchte sich nicht zu den Geschehnissen äußern. Der Mann gilt in der Siedlung rund um die Fischbeker Straße als zurückhaltend. Nur wenige Bewohner haben Kontakt zu ihm.

Anfang Dezember war in das Haus des 51-Jährigen eingebrochen worden

Ein Anwohner berichtet aber, dass bei dem Jäger und Sportschützen bereits vor einigen Wochen eingebrochen worden sei. Seine Vermutung: „Die Einbrecher könnten dabei den Waffenschrank und Tresore entdeckt haben.“ Ohne Schlüssel konnten die Täter den gepanzerten Schrank und den Safe aber nicht aufbekommen. So ist es durchaus denkbar, dass dieselben Männer wiedergekommen seien, um den Waffenbesitzer gezielt zu überfallen.

Der Anwohner, der selbst Jäger ist, geht davon aus, dass die Täter ihre Beute schon ins Ausland geschafft hätten. „In Deutschland können sie nichts damit anfangen, weil die Waffen hier registriert sind.“

Viele Nachbarn waren am Tatabend beim Fest des Karnevalvereins

Polizeisprecherin Sonja Kurz bestätigt auf Anfrage, dass am 4. Dezember vergangenen Jahres in dem Haus eingebrochen worden sei. Damals wurden technische Geräte wie die Stereoanlage und ein Laptop gestohlen. Die Polizei prüft nun, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Einbruch und dem Waffenraub gibt.

Zur Tatzeit waren viele Nachbarn aus der Gegend bei einem Fest des Elmenhorster Karnevalvereins. Deshalb bekamen sie von dem Überfall, der um 19.20 Uhr passierte, nichts mit. Selbst diejenigen, die zu Hause waren, bemerkten die Tat erst, als Polizei und Rettungswagen eintrafen. Eine Anwohnerin sagt: „Das Haus steht relativ abgeschieden. Es ist fast unmöglich, etwas zu bemerken.“

Eine andere Nachbarin berichtet, ihr Mann habe einen ihm unbekannten Wagen mit laufendem Motor gegen 19.30 Uhr an der Fischbeker Straße stehen sehen. Ob es sich dabei um den Wagen der Täter gehandelt hat, sei allerdings unklar.