Mit Kostensteigerung bestraft

1. Februar: „Tausende wollen neue Mülltonnen“

Von wollen kann nicht die Rede sein. Wir können uns das schlicht nicht mehr leisten. Wir haben von einer 80- auf eine 60-Liter-Tonne reduziert und somit 25 Prozent Volumen eingespart. Trotzdem steigt meine Abrechnung um 4,5 Prozent. Aber viel schlimmer – habe ich im letzten Jahr für die Entsorgung 1,24 Euro/Liter Müll gezahlt, sind es in diesem Jahr 1,73 Euro und somit eine Steigerung von 28 Prozent. Wo soll das noch hinführen? Wir können die Müllabfuhr ja nicht abbestellen, zahlen also eine Zwangsabgabe und müssen jede Forderung erfüllen. Wir trennen seit vielen Jahren Pappe, Glas und haben einen Komposthaufen. Trotzdem werden wir mit Kostensteigerungen bestraft.

Olaf Harms, Bargteheide

Auf Spielhöllen achten

5. Februar: „Oldesloer wettern gegen Biomarkt“

Mir ist der Biomarkt Denn’s bisher nicht bekannt, aber dass Sie sich zu solch einer diskriminierenden Berichterstattung hinreißen lassen, kann ich nicht verstehen. Wenn ein Vermieter nach erfolgter Solvenzprüfung und Kautionsgestellung einen Mietvertrag mit einem Einzelhändler in Deutschland abschließt, kann ich das nur unterstützen. Dass es immer noch Unternehmer gibt, die das Wagnis übernehmen, in schlecht frequentierten Citylagen Läden zu eröffnen, findet meine Hochachtung. Dass die kommunalen Aufsichtsbehörden für die Leerstände in den Zentren durch Genehmigung von Riesendiscountern mitschuldig sind, ist wohl unbestritten. Ich würde mir von allen Beteiligten in Bad Oldesloe wünschen, dass sie bei der Neuansiedlung von Spielhöllen ihre Einflussmöglichkeiten nutzen.

Rolf Loose

Genauso schnell

17. Januar: „S 4 darf nicht aufs Abstellgleis“

Wenn die Fahrt mit der S 4 von Ahrensburg zum Hamburger Hauptbahnhof schon eine Qual sein soll, was wäre meine Fahrt mit der U 1 von Kiekut zum Jungfernstieg ins Büro mit einer Fahrzeit von einer dreiviertel Stunde dann gewesen – eine Höllenqual? An beiden Zügen habe ich allerdings auszusetzen, dass sie keine ordentlichen Polstersitze haben. Das Problem ist, dass für eine bessere Fahrt keine höheren Preise verlangt werden. Wenn die Ahrensburger mit dem Regionalexpress nach Hamburg fahren, kommen die Züge aus Lübeck kaum zu einem Viertel besetzt an. Das bedeutet, dass die Züge zwischen Lübeck und Ahrensburg sehr defizitär fahren. Deswegen hatte man früher einen Eilzug-Zuschlag zahlen müssen – eben zum Sortieren der Fahrgäste.

Diese Züge durchfahren dann bis zum Hauptbahnhof sechs Stationen, an denen der Regionalzug hält. Der S-Bahn-Zug hält zusätzlich an den Stationen Pulverhofweg, Holstenhofweg und Bovestraße (Claudiusstraße ersetzt Wandsbek) sowie Landwehr und Berliner Tor. Der S-Bahn-Zug verliert bei einem zusätzlichen Halt rund eine Minute und damit fünf Minuten. Vergleicht man das so ohne Weiteres mit dem Regionalzug, kommt man zur ersten Verfälschung der Gegebenheiten. Als ich einmal in Rahlstedt gegen 16 Uhr den Doppelstockzug benutzte, dauerte es fast zwei Minuten, bis der letzte Rahlstedter aus dem Wagen „gequollen“ war. Zudem habe ich einmal die Umsteigezeit vom Regionalbahnzug zur S-Bahn im Hauptbahnhof gestoppt: fünf Minuten! Die Unbequemlichkeit des Umsteigens will ich nur am Rande erwähnen. Mit der S 4 ist man genauso schnell in der Hamburger Innenstadt wie mit R 10 und bestehender S-Bahn-Linie.

Ein Wort noch zu dem Unsinn aus dem Bundesverkehrsministerium: Die mit dem Dänen ausgehandelte Hinterlandanbindung des Fehmarnbelt-Tunnels mag zwar in Lübeck enden, nicht aber die faktische. Dieser Streckenverlauf ist eine europäische Eisenbahn-Magistrale allererster Ordnung!

Willy Laaser, Sprecher des Bündnisses Nahverkehr Metropolregion Hamburg