Die vier Parteien in der Reinfelder Stadtverordnetenversammlung wollen versuchen, sich auf einen gemeinsamen Bürgermeisterkandidaten zu einigen.

Reinfeld. „Wir sind mit den anderen Fraktionen im Gespräch“, sagt Walter Engel, Vorsitzender der Wähler-Initiative Reinfeld (WIR). Die ist vorgeprescht, hat bereits einen Bewerber im Blick: einen Betriebswirt aus Hamburg. Engel: „Nach Möglichkeit wollen wir im Februar ein Ergebnis präsentieren.“

Mit dem Plan kann sich auch die CDU anfreunden. Ortsvorsitzender Lorenz Hartwig: „Wir wollen gemeinsam nach einem kompetenten Bürgermeister suchen.“ Hartwig ist dabei, wenn sich Vertreter aus allen Orten Schleswig-Holsteins, in denen Ende Mai ein neuer Bürgermeister gewählt wird, in der Kieler Parteizentrale treffen und das weitere Vorgehen abstimmen.

„Es ist für alle das Beste und erleichtert den Start, wenn wir einen kompetenten Bewerber finden“, sagt Ines Knoop-Hille, Fraktionsvorsitzende der Grünen. Jede Partei schaue für sich, dann werden sich die Fraktionschefs zusammensetzen.

Amtsinhaber Gerhard Horn räumt im September nach zwölf Jahren sein Büro. Ausschlaggebend dafür war ein Dauerstreit mit Teilen der im Mai 2013 neu gewählten Stadtverordnetenversammlung. „Elf Jahre lang haben Verwaltung und Politik gemeinsam für Reinfeld gearbeitet“, sagte Horn, „doch zuletzt wurde nicht mehr miteinander, sondern übereinander geredet.“ In den Ruhestand will der 59-Jährige aber noch nicht gehen. Was er künftig mache, lasse er jetzt auf sich zukommen.

Gerhard Horn war 2002 von CDU und SPD aufgestellt worden. Mit 67,8Prozent setzte er sich gegen den WIR-Vorschlag Otto-Uwe Schmiedt durch. 2008 gab es keinen Herausforderer und 82 Prozent Ja-Stimmen für Horn. 2010 wollten CDU und FDP in Bad Oldesloe den Reinfelder abwerben und nominierten ihn bei der Bürgermeisterwahl in der Kreisstadt. Doch 25,7 Prozent reichten nicht mal für die Stichwahl, in der sich Amtsinhaber Tassilo von Bary gegen Hagen von Massenbach (SPD) durchsetzte.