Schon seit Mitte Oktober sucht die Ammersbeker CDU nach einem Bewerber, der Bürgermeister Horst Ansén den Platz im Rathaus streitig machen soll.

Ammersbek. „Wir haben auch schon eine Reihe von Bewerbungen bekommen“, sagt der Ortsvorsitzende Bernd A. Sutter. Doch vollends überzeugt habe kein Interessent. Und so steht der Aufruf, mit der CDU Kontakt aufzunehmen, auch immer noch prominent auf der Internetseite der Partei.

„Wir werden auf keinen Fall nur um des Antreten-Wollens jemand aufstellen, sondern haben von Anfang an gesagt, dass wir einen ausgewiesenen Verwaltungsfachmann möchten“, sagt Sutter. Man stehe auch mit der FDP und der Wählergemeinschaft UWA in Kontakt. Es sei ein Nachteil für die vergleichsweise kleine Gemeinde (rund 9700 Einwohner), dass es allein in Stormarn am 25. Mai fünf Bürgermeisterwahlen gibt. Sutter: „Da sind wir mit unserer Besoldungsgruppe A14/A15 natürlich nicht erster Ansprechpartner.“

Auch bei Wahlleiter Holger Peters im Rathaus haben sich noch keine Bewerber gemeldet. „Die Frist läuft zwar erst am 7. April ab“, sagt er, „aber man sollte nicht auf den letzten Drücker kommen, damit wir noch überprüfen können, ob alles vollständig ist.“

Die SPD wird ihrem früheren Ortsvorsitzenden zwar keinen Gegenkandidaten vor die Nase setzen, hält sich aber auch mit einem klaren Bekenntnis zurück. „Wir sind ja nicht gezwungen, jemanden zu nominieren“, sagt die Ortsvorsitzende Rita Thönnes. Ursprünglich sollte die Frage der Unterstützung schon im Dezember beantwortet werden, jetzt stimmen die Sozialdemokraten voraussichtlich Ende Februar ab.

Auch die Grünen verzichten auf einen eigenen Bewerber. „Wir sind zufrieden mit dem Amtsinhaber“, sagt der Ortsvorsitzende Utz Wiese.

Die Wahl im November 2008 wurden von Ermittlungen wegen Kindesmissbrauchs gegen den von der CDU unterstützten parteilosen Bewerber überschattet. Die Vorwürfe wurden in der Woche vor der Abstimmung öffentlich, der Mann wurde später zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Er blieb mit 34,0Prozent der Stimmen deutlich hinter den Erwartungen zurück, Horst Ansén gewann im ersten Wahlgang mit 54,8Prozent. Zwei Einzelbewerber, Nicole Siegel aus Bünningstedt (6,7Prozent) und der Vorsitzende des Hoisbütteler SV, Manfred Grosstück (4,5 Prozent), waren chancenlos.