Zur besten Sendezeit gingen die Ahrensburger Stadtverordneten bei ihrer Versammlung im Marstall mit einer Wiederholung auf Sendung: mit der Debatte um das Für und Wider der Unterschutzstellung der Rathauses.

Ahrensburg. Dabei ging es bei der Diskussion, die um Punkt 20.15 Uhr begann, nicht mehr – wie sonst – um die Frage Denkmalschutz ja oder nein. Die Entscheidung ist bereits zu Gunsten des Denkmalschutzes gefallen. Es ging nur noch um die Frage, ob die Stadt die Unterschutzstellung nun auch selbst beantragt oder ob die Denkmalbehörde nur von sich aus tätig wird.

Mit einem morbiden Vergleich eröffnete Denkmalschutzgegner Tobias Koch (CDU) die Diskussion: „Wenn wir selbst den Denkmalschutz beantragen, weil er sowieso kommt, dann ist das wie Suizid aus Angst vor dem Tod.“ Wie seine Parteifreunde und die Stadtverordneten der FDP ist Koch der Auffassung, dass sich Ahrensburg mit einer aktiven Unterschutzstellung für die Zukunft Chancen verbaut. „Wenn wir später beispielsweise gegen Auflagen der Denkmalbehörde klagen wollen, wird man uns vorhalten, dass wir den Denkmalschutz doch wollten“, so Koch.

Jörg Hansen (Baupolitischer Sprecher der Grünen) stimmte unterdessen für den aktiven Denkmalschutz und outete sich als Bekehrter: „Vor zwei Jahren wollte ich das Rathaus am liebsten sprengen lassen, die Gutachten haben mich zum Nachdenken gebracht und heute bin ich für den Denkmalschutz.“

Ein zentrales Argument der Befürworter: Mit dem eigenen Antrag bei der Denkmalbehörde habe das Rathaus als freiwilliges Denkmal bessere Chancen auf Förderungen bei der Behörde sowie Stiftungen. Hansens Parteikollegin Monja Löwer: „Es spielt auch keine Rolle, wie groß oder klein die Chancen auf Fördergeld für das Rathaus sind, durch ein Nein bei dieser Abstimmung und das damit verbundene Signal werden sie sich er noch kleiner.“ Nach knapp einer Stunde hatte Karen Schmick von der WAB die Nase voll und beendete per Antrag die Diskussion.