Gemeinsamer gymnasialer Zweig von Regionalschule und Gemeinschaftsschule geplant

Reinbek/Wentorf . Der Wunsch nach einer gymnasialen Oberstufe der Gemeinschaftsschule Reinbek und der Regionalschule Wentorf könnte sich in absehbarer Zeit erfüllen. Der Arbeitskreis Mittelzentrum hat beschlossen, dass Schulleitungen und Verwaltung Modelle der Kooperation und eine Prognose über den Raum- und Finanzbedarf erarbeiten. „Es ist nötig, dass bis zum Sommer eine verlässliche Planung vorliegt, weil die Verwaltungen im Sommer dieses Jahres den Haushalt für das kommende Jahr vorbereiten“, sagt Tomas Unglaube, stellvertretender Fraktionschef der SPD in der Reinbeker Stadtverordnetenversammlung und Vorsitzender des Schulausschusses . Das sportliche Tempo sei notwendig, um das Ziel, den Start der gemeinsamen Oberstufe, bereits mit Beginn des Schuljahres 2015/16 zu erreichen.

Die zuständigen Ausschüsse der Stadt Reinbek und der Gemeinde Wentorf sind sich einig, dass eine grenzübergreifende Kooperation sinnvoll ist, weil jede Schule für sich nicht groß genug für eine eigene gymnasiale Oberstufe wäre. Eine gemeinsame Oberstufe hingegen hätte gute Chancen, vom Bildungsministerium in Kiel genehmigt zu werden.

Die beiden Schulen liegen etwa vier Kilometer voneinander entfernt

Die Gemeinschaftsschule Reinbek, die 490 Schüler hat, teilte der Stadt bereits vor zwei Jahren mit, dass Eltern, Schüler und Kollegium dringenden Bedarf für eine eigene Oberstufe sähen – nicht zuletzt damit Reinbek alternativ zum G8-Abitur auch die ein Jahr längere G9-Variante anbieten könne, sagt Schulleiter Frank Lölling. Karin Beate Heidrich-Johns, kommissarische Schulleiterin der Regionalschule (ab Sommer Gemeinschaftsschule) Wentorf, die auf 460 Schüler angewachsen ist, hat beobachtet, dass mehr Rückläufer vom Gymnasium kommen, seitdem es das G8-Abitur gibt. Außerdem müssten auch ihre Schüler weite Wege in Kauf nehmen, wenn sie nach dem Realschulabschluss zu einer Oberstufe mit G9-Abitur wechseln wollen. Für Heidrich-Johns ist klar, dass beide Schulen durch eine gemeinsame Oberstufe an Attraktivität gewinnen würden.

Die Schulen in Reinbek und Wentorf liegen etwa vier Kilometer voneinander entfernt. Denkbar sind drei Modelle der Kooperation: dass die Oberstufe entweder am einen oder anderen Ort eingerichtet wird oder an beiden Schulen zugleich, dann möglicherweise nach Profilen aufgeteilt. Aus Lehrerkreisen ist zu hören, dass eine Oberstufe in beiden Häusern wünschenswert wäre, weil es so für alle Schüler einen fließenden Übergang von der 10. Klasse in die Oberstufe im vertrauten Umfeld und nicht für die eine oder die andere Hälfte der Schüler einen „harten Bruch“ geben würde. Bleibt die Frage, ob am Ende pädagogische Argumente oder die Kosten über die gemeinsame Oberstufe entscheiden.