Michael Göring, Vorsitzender der Hamburger Zeit-Stiftung, hat sein zweites Buch vorgelegt.

Ahrensburg. Wieder geht es um ein heikles Thema deutscher Geschichte. „Vor der Wand“ handelt von schweigenden Vätern und fragenden Söhnen – und den Kriegsverbrechen der Deutschen. Der Autor wird am Sonntag, 26. Januar, in der Remise des Ahrensburger Marstalls (Lübecker Straße) aus seinem Roman vorlesen.

„Er sah mich und meine Kameraden an, mit diesen brennenden Augen, und schrie: Schieß, Mertens, schieß doch endlich, die stehen doch schon vor der Wand! Und ich nahm die Pistole und schoss, ich schoss, ich schoss!“ So lautet eine zentralen Passage des Buches. Es geht um die Gräueltaten deutscher Soldaten im Sommer 1944 in Italien, im Dorf Sant' Anna di Stazzema, das angesichts des Massakers von SS-Truppen zu trauriger Berühmtheit gelangte.

Göring stellt das Kriegsgeschehen dem Leben in einer Mittelstandsfamilie in den 60er- und 70er-Jahren gegenüber: Georg gibt keine Ruhe. Aber sein Vater gehört zur sprachlosen Generation. Erst als er krank wird und nichts mehr zu verlieren hat, öffnet er sich seinem Sohn. Die Lesung beginnt um 17Uhr. Eintritt: fünf Euro.