Eigentümer der Flächen am Bredenbeker Teich reicht Räumungsklage gegen Camper ein. Ende 2014 soll Schluss sein

Ammersbek. Dem Strandbad am Bredenbeker Teich in Ammersbek, genannt Bredsche, droht jetzt das endgültige Aus. Auch der Anglerverein Alster muss möglicherweise schon bald auf die Nutzung des Sees verzichten – und der Golfclub Hamburg-Ahrensburg auf die Bahn, die zu seinem Markenzeichen geworden ist.

Der Grund: Jan Schwarzkopff, der Eigentümer der Flächen am See, hat vor dem Landgericht Lübeck eine Räumungsklage gegen den Campingverein eingereicht, der das Strandbad betreibt. Auch der Golfclub wurde auf Räumung verklagt. Der Anglerverein ist als Unterpächter des Campingvereins betroffen.

Schwarzkopff hat für die Räumung jeweils eine Frist bis Ende 2014 gesetzt. Demnach wäre es die letzte Saison für die Camper und das Strandbad, das seit Jahrzehnten bei Menschen in der Region ein beliebtes Ausflugsziel ist. Es wäre auch die letzte Saison, in der die Golfer die Bahn elf nutzen können, deren Loch sich auf einer Insel befindet. Der Club ist bekannt für diese Insel, sie ist sogar im Vereinslogo dargestellt.

Eigentümer Jan Schwarzkopff erbte die Flächen vor einigen Jahren

Die Räumungsklagen sind die vorläufig letzte Eskalationsstufe in einem bizarren Streit, der die Anlieger des Bredenbeker Teichs seit Jahren in Atem hält. Jan Schwarzkopff, der in Hamburg-Volksdorf lebt, erbte die Flächen vor einigen Jahren und kündigte im Frühjahr 2011 die Pachtverträge, die regulär bis 2018 laufen.

Nach dem Willen des Eigentümers hätten die Pächter bis Ende 2011 seine Grundstücke verlassen müssen – die allerdings setzten sich zur Wehr, legten über Rechtsanwälte Widerspruch ein. Schwarzkopff reagierte nicht, den Pachtzins nahm er weiter an. Über die Motive seines Handels schwieg er sich weitgehend aus. Auf viele Gesprächsangebote, die ihm die Bürgermeister von Ammersbek und Ahrensburg machten, reagiert er auch nicht. Die Camper und den Golfclub ließ er weitermachen wie bisher, von einer Räumungsklage sah er zunächst ab. Nun hat er offenbar die Strategie geändert.

„Wir haben einen Brief von Schwarzkopffs Rechtsanwalt bekommen, in dem er uns über die Räumungsklage informiert hat“, sagt Arnd Nicol, Mitglied des Campingvereins. Den Eingang des Schreibens bestätigt auch Johannes Burmeister, einer der Mitgründer des Vereins. Der Rechtsanwalt des Vereins kümmere sich jetzt um den Fall. „Wir hoffen natürlich, dass wir uns mit dem Erhalt des Strandbades durchsetzen können. Es wäre furchtbar schade, wenn das alles hier verloren geht“, sagt Johannes Burmeister.

Was genau ihn umtreibt, was er mit dem Gelände vorhat – Jan Schwarzkopff lasse die Camper darüber weiterhin im Unklaren, wie Arnd Nicol sagt. Er sei allerdings im vergangenen Jahr zu einer Versammlung des Vereins gekommen. „Schwarzkopff sagte nur: ‚Der Körper hat versagt‘. Damit meinte er offenbar den Verein.“ Wie der Satz genau zu deuten sei, wisse Nicol nicht. Fragen habe Schwarkopff, mit Verweis auf das laufende Verfahren, nicht beantwortet.

Der Campingverein ist für die Pflege des Geländes verantwortlich. Offenbar war Schwarzkopff mit dieser Arbeit zum Teil unzufrieden. So gab es laut Nicol einen Konflikt um die Instandhaltung eines Damms. Johannes Burmeister sagt auch, dass es Kritik „im Zusammenhang mit der Gewässerpflege“ gab. Doch Arnd Nicol ist sicher: „Das können keine Gründe sein.“

Auch in den Verwaltungen von Ahrensburg und Ammersbek, auf deren Terrain der See liegt, rätseln die Mitarbeiter. Sicher ist nur, dass Jan Schwarzkopff am Ufer keine großen Bauvorhaben realisieren könnte. „Der planungsrechtliche Rahmen ist eng. An der Stelle ist nur ein Campingplatz zugelassen“, sagt Fabian Dorow, in Ahrensburg Bereichsleiter für Ordnungsangelegenheiten. Die Verwaltung wolle sich bald mit den Kollegen aus Ammersbek zusammensetzen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Daran, dass Jan Schwarzkopff noch auf die Gesprächsangebote reagiert, glaubt er nicht mehr so recht: „Wir haben keinen Kontakt zu dem Eigentümer. Irgendwann resigniert man ja auch.“ Auch für eine Anfrage dieser Zeitung war Jan Schwarzkopff, wie in den Monaten zuvor, nicht zu erreichen.

Golfclub hat einen Plan B für den Fall, dass er die Insel aufgeben muss

Wie geht es nun weiter? Zumindest in der kommenden Saison werde das Strandbad geöffnet haben, sagt Arnd Nicol. Der Badebetrieb sei auch 2013 nicht beeinträchtigt worden. Anders sei es mit dem Campingplatz: „Es kommen nicht mehr soviele neue Mitglieder, wegen der Unsicherheit. Das macht sich auch im Budget bemerkbar.“

Der Golfclub bereitet sich darauf vor, dass er für die Insel vielleicht Alternativen schaffen muss. „Wir haben einen Plan B“, sagt die stellvertretende Vorsitzende Angelika Weber. Dieser sehe vor, an einer anderen Stelle auf dem Gelände eine neue Bahn zu bauen.

Die Rechtsanwältin des Vereins, Astrid Zielke, geht allerdings davon aus, dass bis zu einem Richterspruch noch einige Zeit ins Land gehen wird. „Wahrscheinlich werden wir im laufenden Verfahren 2018 erreichen. Selbst wenn wir unterliegen, können wir in die nächste Instanz gehen.“

Kurt Gießen, Vorsitzender des Anglervereins, sagt: „Eine Räumung wäre nicht das Ende, wir nutzen auch andere Gewässer. Aber unser Verein würde wohl kleiner werden, wenn wir den schönen Teich nicht mehr hätten.“