Die Ausstellung zum Ahrensburger Stadtjubiläum soll eine interaktive Zeitreise durch die Geschichte der Stadt werden

Ahrensburg. Am Anfang steht der Besucher im Nichts, im Nullraum. Vor ihm flackert auf einem Monitor ein Film über die Geschichte der Stadt Ahrensburg – von der Wiege bis zum heutigen Tag. 700 Jahre Leben im Zeitraffer: von den ersten Siedlern, die im Dorf Woldenhorn Hütten gezimmert haben, bis zu den Ahrensburgern, die in einer modernen Stadt über den Denkmalschutz eines eines 43 Jahre alten Rathauses diskutieren. Vier Türen führen den Besucher aus dem Nullraum in die Ausstellungsräume und noch tiefer in die Geschichte einer jungen Stadt mit einer langen Geschichte.

Derzeit ist der Besucher der Ausstellung „700 Jahre Ahrensburg“ zum Jubiläum in Ahrensburg noch eine minikleine Plastikfigur, die Ausstellung selber ein Modell von der Größe eines Schuhkartons. In ziemlich genau 30 Tagen wird im Marstall an der Lübecker Straße Wirklichkeit, was in diesem Karton an Ideen steckt, was die Ausstellungsarchitektin Eva Stankowski zusammen mit einer Bühnenbildnerin, einer Grafikerin und Mitarbeitern des Kieler Vereins Kinder Kultur Büro entwickelt hat. Sie erwecken die Entwicklungen in der und die Exponate aus der Ahrensburger Geschichte zum Leben, die Stadtarchivarin Angela Behrens zusammen mit ihren ehrenamtlichen Helfern und den Kuratoren Elke Petter und Günther Bock zusammengestellt hat.

Stankowski: „Es wird eine interaktive Ausstellung, in der es nicht um irgendwelche Persönlichkeiten geht, sondern der normale Ahrensburger im Mittelpunkt steht.“ Aufgeteilt wird die lange Geschichte Ahrensburgs von den Anfängen bis zum heutigen Ahrensburg in vier Epochen: das Mittelalter, die Gutsherrschaft von 1567 bis 1866, die Zeit der Landgemeinde (1867 bis 1949) und die Entwicklungen Ahrensburgs in der jungen Bundesrepublik bis zum heutigen Tag. Für die Zeitreise durch 700Jahre haben die Organisatoren im Marstall rund 200 Quadratmeter Platz zur Verfügung.

Auf der Fäche soll es nicht nur Fotos, historische Zeichnungen, archäologische Funde und antike Gegenstände geben, die Aussteller bedienen sich auch multimedialer Darstellungsformen. So können Besucher im Mittelalterraum beispielsweise an einer sogenannten Fühlstation Nahrungsmittel und Stoffe aus dem dunklen Zeitalter betasten, die den Alltag der Menschen bestimmt haben. Zur Geschichte des Schlosses gibt es eine Hörstation. Die Anekdoten zum Prachtbau an der Lübecker Straße – von den Gedanken Heinrich Rantzaus (Cousin des Bauherren Peter Rantzau) zu den Filmaufnahmen der Edgar-Wallace-Krimis in den 60er-Jahre. Eingelesen werden die Anekdoten von dem Ahrensburger Kabarettisten Horst Schroth. Zudem werden Originalfilme aus der jüngeren Geschichte der Stadt gezeigt. Darunter auch solche aus der Zeit des Nationalsozialismus. Und: „Wir gehen sogar in die Zukunft“, sagt Stankowski. An einer Wand können Besucher ihre Wünsche für die Stadt Ahrensburg festhalten.

Die Ausstellung soll aber nicht nur, wie Bürgermeister Michael Sarach sagt, „möglichst viele Besucher anziehen“, sondern auch Kinder und Jugendliche begeistern. So soll es auch Spielstationen zur Ahrensburger Geschichte mit Puzzeln und Brettspielen geben. Angela Behrens: „Unser Ziel ist es, Kinder und Jugendliche an die Geschichte ihrer Stadt heranzuführen.“ Der Verein Kinder Kultur Büro hat dazu Konzepte für unterschiedliche Führungen entwickelt. Zwei Kulturwissenschaftler führen Schulklassen altersgerecht durch die Ausstellung. Angebote gibt es für die Klassen vier bis sechs sowie sieben bis neun. Für Jugendliche ab 16 Jahre werden Workshops angeboten.

Die Ausstellung „700 Jahre Ahrensburg“ im Marstall (Lübecker Straße 8) wird am Sonntag, 16. März, eröffnet. Besucher können sie freitags von 14 bis 17 Uhr besichtigen. An den Sonnabenden und Sonntagen ist die Ausstellung von 10 bis 17Uhr geöffnet. Gruppen und Schulklassen können unter der Telefonnummer 04102/77-141 auch Besichtigungstermine außerhalb der Öffnungszeiten vereinbaren. Der Eintritt ist frei, über Spenden freuen sich die Veranstalter.