TTT heißt die Kultursendung im Ersten: Titel, Thesen, Temperamente.

Für die Kreiskulturkonferenz in Stormarn würde tt besser passen: toll und traurig. Die Veranstaltung hinterließ einen zwiespältigen Eindruck.

Wie kann es sein, dass die Politik und der Landrat sich darum kümmern müssen, dass die Kunstschaffenden voneinander wissen? Von einer Zusammenarbeit ganz zu schweigen. Rund 70 kreative Menschen, die Theater spielen, malen, fotografieren, Museen leiten oder musizieren, saßen im Kreistagssitzungssaal und erzählten anderen wie bei einem Verwaltungsbericht von ihren Aktivitäten. Das hatte eine traurige Note. Denn keine Notiz voneinander zu nehmen ist gerade für Künstler die Höchststrafe. Und dies nun verordnetermaßen auf amtliche Einladung hin zu tun, hinterließ einen Nachgeschmack.

Kein Wunder, dass der Landrat mit der Befürchtung gekommen war, es könnte stinklangweilig werden. Er sagte es offen. Andere dachten es. Aber am Schluss überzeugten die geballte Ladung an Information und das unglaubliche kreative Potenzial in Stormarn. Das ist wirklich toll. Allein ein Theater, das psychisch Kranke integriert, sucht seinesgleichen. Toll auch, dass Politiker helfen, damit naturgegeben mit sich selbst beschäftigte Künstler über den Bildrand oder den Notenständer schauen– zu ihrem eigenen Nutzen. Denn auch Künstler, die oft genug am Rande stehen, sind letztlich nur gemeinsam stark.