Geprellter Sparclub lässt sich jetzt von einem Anwalt beraten

Trittau. Bernd Koppe ist wieder aufgetaucht. Fröhlich grinst er zusammen mit Künstlerin Gesa Dreckmann bei einem Comedy-Abend am 14. Januar im Bispinger Kartzentrum in die Kamera. Für die Vermietern des alten Bahnhofs in Trittau und die Mitglieder des Sparclubs „Zum letzten Heiermann“ ist das Foto, das im Internet verbreitet wurde, blanker Hohn. „Er macht lustig weiter, nun mit Veranstaltungen in Bispingen“, sagt seine ehemalige Vermieterin Kirsten Zacharias.

Ihr schuldet Koppe 22.000 Euro, die 38 Sparer hat der Trittauer um 24.500 Euro betrogen. Wie berichtet, war Koppe, nachdem der Betrug kurz vor Weihnachten aufgeflogen war, verschwunden und für die Opfer nicht mehr zu erreichen.

Am Donnerstag sagte Koppe gegenüber dem Abendblatt, dass er in Bispingen lediglich als Gast war. Zu den Betrugsvorwürfen wollte er sich nicht äußern und verwies an seinen Hamburger Anwalt, der am Donnerstag nicht zu sprechen war. Einen Juristen haben inzwischen auch die Mitglieder des Sparclubs zu Rate gezogen. „Wir haben uns am Montag mit einem Rechtsanwalt getroffen und uns beraten lassen, wie wir weiter vorgehen könnten“, sagt ein Sparer. Ob er und die anderen Mitglieder ihr Erspartes zurückbekommen, ist indes unklar. Denn Geld scheint Koppe in Bispingen nicht zu verdienen.

Iris Busch, Marketing-Mitarbeiterin von „Ralf Schumacher Kart und Bowl“, sagt, dass Koppe nicht der Veranstalter des Comedy-Dorfes sei. Er habe lediglich die Künstlerin vermittelt. „Wir haben daraufhin Gesa Dreckmann gebucht“, so Busch. Bereits im Herbst vergangenen Jahres soll Koppe zu den Veranstaltern in Bispingen Kontakt aufgenommen haben.

Laut Busch soll es in Zukunft weitere Auftritte Dreckmanns geben. Ob Koppe dafür Provisionen oder Ähnliches kassiert, ist unklar. Die Agentur der Künstlerin hat auf eine Anfrage am Donnerstag nicht reagiert.

Genauso wenig wie Bernd Koppe auf Anrufe seiner ehemaligen Vermieterin oder der Sparer reagiert. Jede Woche zahlten sie mindestens fünf Euro, einige sogar 100 Euro, in ihr Sparfach, das in der Kneipe „Alter Bahnhof" an der Wand hing. Als das Geld Mitte Dezember ausgezahlt werden sollte, tauchte der Wirt unter. Denn das Geld aus den Fächern der Sparer zahlte er nie auf das Konto des Clubs, wie die Mitglieder später in der Bank erfuhren. Die Sparer erstatteten Strafanzeige wegen Unterschlagung.