Wirtschaftsgesellschaft lässt Vorkaufsrecht in Barsbüttel verstreichen. Höffner muss Weg freigeben

Barsbüttel . Den Optimismus hat Norbert Leinius, Geschäftsführer der Wirtschafts- und Aufbaugesellschaft Stormarn (WAS), nicht verloren. Dabei müsste er eigentlich frustriert sein, wenn es um das zügige Schaffen von Gewerbe in Barsbüttel geht. Seit Jahren will das Unternehmen eine 15 Hektar große Fläche nördlich von Möbel Höffner erwerben, um sie mit einem zwei Hektar großen Areal im Bezirk Wandsbek zu verschmelzen und damit das erste grenzübergreifende Gewerbegebiet Schleswig-Holsteins und Hamburgs entstehen zu lassen. Die Frist für ein Vorkaufsrecht hat Leinius jetzt verstreichen lassen, eine Verlängerung wurde vom Eigentümer der Fläche abgelehnt. Und trotzdem sagt der WAS-Chef: „Wir kriegen das irgendwie hin.“

Doch so leicht gestaltet sich die Sache offenbar nicht. Knackpunkt ist ein vereinbarter Gebietsaustausch zwischen der Gemeinde und der Firma Höffner. Dabei geht es um Wegerecht: Denn die Zufahrt ist nur über ein Grundstück des Unternehmens möglich. Ein Vertrag darüber, und der ist aus Sicht der WAS Voraussetzung für einen Kauf, existiert nicht, obwohl er schon seit Langem Gesprächsgegenstand ist. Der Gemeinde Barsbüttel wurde es zwischenzeitlich zu bunt. Sie ließ das Zielabweichungsverfahren bei der Landesplanungsbehörde in Kiel stoppen.

Hermann Hanser, Fraktionsvorsitzender der Barsbütteler SPD: „Ich würde es sehr bedauern, wenn das Projekt scheitert. Das Verhalten von Höffner kann ich nicht nachvollziehen.“ Warum das Unternehmen seine Unterschrift so lange hinauszögert, weiß auch Leinius nicht. Er sagt: „Ich habe von der Geschäftsführung die Zusage, dass wir die Zuwegung erhalten.“ In den kommenden Wochen seien weitere Gespräche geplant, „und es ist gut möglich, dass wir dem Flächenbesitzer Ende Februar ein neues Angebot unterbreiten“.

Ungeachtet dessen wollen die Wirtschafts- und Aufbaugesellschaft Stormarn sowie die Hamburger Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) weitere Gewerbeflächen im Raum der Gemeinden Barsbüttel und Stapelfeld sowie des Bezirks Wandsbek östlich der Autobahn 1 ausweisen. Leinius: „Am 31. Januar wird die Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, anschließend Gutachten erstellt. Im Herbst wissen wir dann, wo sich Gewerbe eignet.“ In Barsbüttel würden rund 30 Hektar untersucht, in Stapelfeld bis zu 50. Die Hälfte der Projektkosten in Höhe von 100.000 Euro trägt der Förderfonds Hamburg-Schleswig-Holstein der Metropolregion Hamburg, die anderen 50 Prozent teilen sich BSU und WAS.