Versicherungsmakler Lars-Björn Kühl und Stadtverordneter Baldur Schneider starten in Reinbek originelles Veranstaltungsprogramm

Reinbek. Keine Angst vor großen Namen und unorthodoxen Ideen. Auf diesen Nenner ließe sich ein originelles Kulturprogramm bringen, das sich zwei Quereinsteiger für Reinbek ausgedacht haben. „Montaxkultur im Saxenwald“ ist der Name der Reihe im Service- & Meetingpoint Reinbek (SMS), die am 27. Januar (ein Montag!) um 19 Uhr mit einem Abend zu Günter Grass eröffnet wird.

Programmgestalter sind der Versicherungsmakler Lars-Björn Kühl und der Kommunalpolitiker Baldur Schneider. Beide verbindet die Leidenschaft für Kunst und die Absicht, die Reinbeker mit eigenwilligen Themen zu überraschen. „Wir wollen keine Alternative zu bestehenden Veranstaltungen sein, sondern ein zusätzliches Angebot, und zwar ein niedrigschwelliges“, sagt Kühl. Initialzündung für die Reihe war für ihn ein Gespräch mit Andreas Henschel, dem Bürgermeister von Behlendorf, wo Günter Grass lebt. „Ich will gern hinter die Dinge schauen, auch in der Kunst. Deshalb habe ich Henschel gebeten, uns in einem Vortrag mit Fotos zu erklären, wie Günter Grass sich beim Schreiben von Bildern anregen lässt“, sagt Kühl, der das Timing dafür perfekt findet, weil Grass in diesem Jahr Deutsch-Abiturthema in Schleswig-Holstein ist. „Wir könnten auf Anfrage zusätzliche Termine für Schulklassen in unseren Räumen arrangieren“, verspricht er.

Gewissermaßen die Umkehrung der Perspektive soll eine zweite Veranstaltung bieten: In einem Workshop will die Künstlerin und Museumspädagogin Ulla Schneider, Ehefrau von Programmgestalter Baldur Schneider, die Teilnehmer am 24. Februar um 18 Uhr dazu anleiten, Bilder nach Textmotiven von Grass selbst zu gestalten. Ein weiteres Projekt ist der Region gewidmet: ein künstlerischer Spaziergang am 24.März um 19 Uhr durch den Sachsenwald soll den Blick auf inspirierende natürliche Details lenken.

Am 19. Mai um 19 Uhr tritt erneut Andreas Henschel als Experte auf, diesmal in Sachen Bismarck , wofür ihn viele Jahre als Sprecher der Stiftung in Friedrichsruh hinreichend qualifizieren. Kühl hat auch hier um eine unkonventionelle Fragestellung gebeten: der Eiserne Kanzler als erfolgreiche Marke, die auch im World Wide Web hitverdächtig häufig genannt wird.

Lars-Björn Kühl wäre kein guter Geschäftsmann, würde er nicht auch nützliche Nebeneffekte der „Montaxkultur“ –der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten –im Blick haben. Der Veranstaltungsort Service- & Meetingpoint Saxenwald an der Straße Am Ladenzentrum 6b ist sein Büro. Vor anderthalb Jahren hat Kühls Firma die Räume der ehemaligen Sparkassenfiliale bezogen und nutzt einen Teil der 400 Quadratmeter für ein weiteres Geschäftsmodell: als Dienstleister, der kleineren Unternehmen kurzfristig und preiswert Büroraum und Service, aber auch Tagungs- und Besprechungsräume anbietet. Nebenbei stellen in den Räumen auch regionale Künstler aus. Das schmückt die Büros, nützt dem Image und den Malern. Eine echte Win-win-Situation also – für Kunst und Kommerz.