Landgericht in Lübeck geht von versuchtem Mord aus. Täter kommt in Entziehungsanstalt

Lübeck/Großhansdorf. Fünf Jahre Haft für den Mann, der im Sommer vergangenen Jahres in Großhansdorf dem Lebensgefährten seiner Mutter mit einem Fleischerbeil den Schädel gespalten hat: Das Landgericht in Lübeck hat Adam Kowalski (Namen geändert) wegen versuchten Mordes verurteilt. Der Vorsitzende Richter sprach bei seiner Urteilsbegründung von Heimtücke. „Er hat das Beil hinter seinem Rücken versteckt und somit die Wehrlosigkeit seines Opfers ausgenutzt“, sagt Gesine Brunkow, Sprecher des Landgerichts.

Kowalski hatte während der Verhandlung die am 14. Juni begangene Tat gestanden. Gegenüber dem Gericht sagte er: „Ich war mit Freunden bei meiner Mutter in der Wohnung, und wir haben getrunken und Marihuana geraucht. Herr Kaczmarek hat mir zwei Schläge auf den Hinterkopf gegeben. Ich bin in die Küche und habe das Beil genommen.“ Anschließend rammte er es ihm vier Zentimeter in den Kopf.

Das Gehirn des 48-Jährigen wurde verletzt. Noch heute leidet er an den Folgen: Sein rechtes Bein sei gelähmt, außerdem habe er eine Blasenentleerungsstörung. Grund für die Auseinandersetzung zwischen den beiden gebürtigen Polen soll ein länger andauernder Streit sein. Kaczmarek soll immer getrunken und die Mutter Kowalskis beleidigt und genötigt haben.

Doch nicht nur Kaczmarek hat offensichtlich ein Alkoholproblem. Kowalski hatte bei seiner Festnahme mehr als zwei Promille. Gutachter bestätigten, dass der 28-Jährige schwer alkoholabhängig sei. Deswegen kommt er in eine Entziehungsanstalt.