St. Adolf-Stift geht in Elisabeth Vinzenz Verbund auf. Beschäftigte arbeiten jetzt für eine GmbH

Reinbek. Der bisherige Träger des Reinbeker Krankenhauses St. Adolf-Stift, die Katholische Wohltätigkeitsanstalt zur heiligen Elisabeth (KWA), hat sich mit der Kirchlichen Stiftung St. Bernward Hildesheim zum neuen Elisabeth Vinzenz Verbund (EVV) zusammengeschlossen. Für die rund 800 Beschäftigten der Klinik im Süden Stormarns hat das zumindest formale Auswirkungen: Waren sie im Fall der KWA noch für eine Stiftung öffentlichen Rechts tätig, so ist ihr Arbeitgeber jetzt Bestandteil einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH). Die Katholische Wohltätigkeitsanstalt zur heiligen Elisabeth ist mit 75 Prozent Anteilseigner der zentralen Holding mit Sitz in Berlin.

Verbund hat acht Krankenhäuser und rund 6000 Beschäftigte

Der neue Verbund mit acht Kliniken an den Standorten Berlin, Dresden, Eutin, Hildesheim, Magdeburg, Lahnstein, Halle (Saale) und Reinbek verfügt über 2600 Krankenhausbetten und hat rund 6000 Beschäftigte. Er zählt damit zu den zehn größten christlichen Krankenhausträgern in Deutschland. Dazu ist die GmbH an einem Altenheim und medizinischen Versorgungszentren beteiligt.

Mit dem Zusammenschluss wollen die Einrichtungen ihre Wettbewerbsfähigkeit und Marktpositionierung im umkämpften Gesundheitsmarkt weiter ausbauen. Sven U. Langner, neben Olaf Klok Geschäftsführer beim EVV: „Die Verbundlösung erlaubt es den Einrichtungen, zusätzliche Potenziale zu erschließen, um auf gesunder wirtschaftlicher Basis dauerhaft am Markt bestehen zu können. Gleichzeitig werden das christliche Werteverständnis und unsere davon geprägte Arbeitsweise fortgeführt.“

Eine Umsatzrendite stehe laut Klock beim Verbund nicht an erster Stelle. Der Geschäftsführer: „Wohl aber die Bündelung von Kompetenzen, die Förderung des Wissenstransfers zwischen den Häusern und die Erhaltung der jeweils spezifischen Unternehmenskultur.“ Einspareffekte gibt es trotzdem: Erfolgreiche Lösungen für das Betten-, OP- oder Belegungs-Management könnten laut Klock auf andere Einrichtungen übertragen, Dienstleisterverträge erweitert und damit Kosten gesenkt werden.

Alle Mitarbeiter werden von neuer Gesellschaft übernommen

Die wirtschaftliche Verantwortung liegt laut Elisabeth Vinzenz Verbund auch weiterhin beim Direktorium und der Geschäftsführung des Krankenhauses vor Ort. Alle Einrichtungen bewahren ihre Eigenständigkeit. Für den Trägerwechsel wurden die Krankenhäuser in Betriebsgesellschaften überführt, die früheren Kaufmännischen Direktoren sind allesamt geblieben und fungieren jetzt als verantwortliche Geschäftsführer. Auch bei den ärztlichen Direktoren und den Pflegedirektoren gibt es keinen Personalabbau.

Für die Mitarbeiter ändert sich laut EVV mit dem Betriebsübergang nichts. Alle Dienstverhältnisse wurden übernommen, die geltende Tarifentlohnung fortgeführt, Dienstjahre werden wie bisher angerechnet. Gemeinsame Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten sollen allen Mitarbeitern neue Perspektiven eröffnen, heißt es.