Geschäftsführung des CCA spricht von zwei Interessenten für das erneut geschlossene Fischgeschäft. Zum fünfjährigen Bestehen im Mai sollen alles vermietet sein

Ahrensburg. Dunkel ist der Raum, durch den die Kunden von der Großen Straße in das City-Center Ahrensburg schlendern – vorbei an einem staubigen Restauranttresen. Stühlen, stehen kopfüber auf den Tischen. Unter den Schildern („Räucherfisch“, „Meeresfrüchte“) ist schon seit Langem keine Ware mehr zu sehen.

Das Hamburger Familienunternehmen Karsten Hagenah hat den Fischverkauf und das Restaurant wenige Monate nach der Eröffnung schon wieder eingestellt. Es ist bereits die zweite Geschäftsaufgabe auf der 400 Quadratmeter großen Verkaufsfläche in dem knapp fünf Jahre alten Einkaufszentrum. Zuvor hatte Fisch Schloh das CCA aus finanziellen Gründen verlassen und einen deutlich kleineren Laden an der Manhagener Allee eröffnet.

Kunden können sich eine Cocktailbar oder ein Modegeschäft vorstellen

Der Verwalter, die Firma Patrizia Immobilien, hofft, den Leerstand schon bald zu beenden. Man habe „zwei gute Bewerber“ für die Ladenfläche gefunden, so Center-Manager Erich Lawrenz. Details will er nicht verraten: „Das könnte die Verhandlungen behindern.“

Es werden wahrscheinlich Bewerber aus dem Bereich der Gastronomie werden. Lawrenz: „Wir waren fast bereit, die Ladenfläche umzurüsten, sind davon nun aber wieder abgewichen.“ Spekulationen, die Restaurantkette Block House oder die Fisch-Fast-Food-Kette Nordsee könnten einziehen, weist Lawrenz zurück. Offenbar soll der Raum geteilt werden. Lawrenz: „Es ist eine sehr große Ladenfläche mit einem fast ebenso großen Keller. Der Platz reicht für zwei Anbieter.“

Die Kunden würden sich über mehr Leben im Einkaufszentrum freuen. Eine Cocktailbar wäre eine gute Lösung, finden die Altenpfleger Ramona Boese, 22, und ihr Freund sowie Kollege Oliver Knauf, 33: „Dann könnte man nach dem Einkaufen noch gemütlich etwas trinken.“ Natürlich müsste die Bar länger geöffnet bleiben als der Rest des CCA, das um 20 Uhr schließt. Knauf meint: „Der Raum ist doch ideal für diese Nutzung.“

Die Freundinnen Dagmar Pahl und Rita Geisler sind der Meinung, dass Ahrensburg noch ein Modegeschäft für die ältere Generation gebrauchen könnte – mit Kleidung zu erschwinglichen Preisen. Pahl: „Die meisten Geschäfte sind für junge Leute und sehr teuer.“ Andere CCA-Kunden bleiben skeptisch. Georg Hintz ist einer von ihnen: „Ich glaube kaum, dass sich ein Geschäft halten kann.“ Es gebe eine stete Fluktuation in Ahrensburg, weil Läden wieder aufgeben müssten. Hintz: „Ich wüsste auch nicht, was Ahrensburg noch brauchen könnte in der Größe.“ Viele Einwohner würden ohnehin zum Einkaufen nach Hamburg fahren.

Für mehrere Flächen am Rondeel gibt es offenbar noch keine Interessenten

Der Leerstand im CCA ist nicht der einzige in der Ahrensburger Innenstadt. Einen Tag vor Heiligabend hat die A-B-T Anlagen der Bild- und Tontechnik GmbH (Hamburger Straße) ihr Geschäft geschlossen. Nach Auskunft der Maklerfirma Erna Tiedgen ist noch kein Nachmieter gefunden worden. Drei Tage später gab die Restaurantkette Maredo das Geschäft an der Neuen Straße auf. Schon länger stehen zwei Geschäfte am Rondeel leer.

Torsten Oesmann, Senior-Geschäftsführer bei Hagenah, erläutert den Rückzug aus dem CCA kurz und knapp: „Es hat sich nicht gerechnet.“ Zudem habe er auch nicht in Konkurrenz zu Fisch Schloh treten wollen. „Wir kennen uns seit Jahren und haben auch enge geschäftliche Beziehungen.“

Andere Bewerber habe es laut Center-Manager Erich Lawrenz in den vergangenen Monaten einige für die Ladenfläche gegeben. Die Kaltmiete liegt bei rund 11.000 Euro im Monat.

Eine Entscheidung, ob die beiden Interessenten, die es jetzt in die engere Auswahl geschafft haben, tatsächlich in die leer stehenden Räume einziehen, soll noch im Frühjahr fallen. Denn City-Manager Lawrenz hat ein Ziel vor Augen: Bis zum 25. Juni, dem fünften Jahrestag der CCA-Eröffnung, sollen die Läden eröffnet haben.