Bescheid zurückschicken

3. Januar: „Müllentgelte verwirren Kunden: Stormarner wundern sich über 30-prozentige Preiserhöhungen. Aber es sind auch ebenso große Einsparungen möglich“

Auch bei mir weist der Gebührenbescheid eine Erhöhung gegenüber 2013 von rund 36 Prozent aus. Ich habe nur die graue Restmülltonne. Das grundstücksbezogene und personenbezogene Entgelt war in der Vergangenheit in den Gebühren für die graue Tonne enthalten. Für mich ist der Bescheid ungültig, es fehlt auf der Rückseite der Hinweis „Rechtsbelehrung auf das Widerspruchsrecht“. Ich werde den Bescheid zu meiner Entlastung an den Aussteller zurückschicken.

D. Rieper, Bargteheide

Anreiz zum Mülltrennen

Die Umstellung der Müllentgelte verfolgt mehrere Ziele. Zum einen sollen die Kosten besser verursachungsgerecht zugeordnet und abgerechnet werden. Zum anderen ist die Reduzierung des Restmüllvolumens auch ökologisch sinnvoll. Das Ziel der neuen Müllentgelte ist es, Anreize zu schaffen für die Umsetzung eines ökologisch und ökonomisch sinnvollen Systems.

Das Kernstück der Umstellung ist die Senkung des Mindestvolumens Restabfall pro Kopf von zehn Litern auf fünf Liter in der Woche. Der unmittelbare Nutzen für die Bürger liegt darin, dass man durch die konsequente Trennung der Abfall-Fraktionen (zum Beispiel Papier/Pappe und Bio) die individuelle Restmüllmenge senken kann und mit einer kleineren Tonne und/oder einem anderen Abholturnus Kosten spart. Man senkt also seine individuellen Kosten nicht allein durch das Aufstellen einer Biotonne, man realisiert den Einspareffekt nur in Kombination mit einer Reduktion der Behältergröße beziehungsweise einer Veränderung des Leerungsintervalls.

Neben den ideellen Beweggründen ist auch die rechtliche Situation zu berücksichtigen. Das Kreislaufwirtschaftsgesetz verpflichtet spätestens ab 2015 zur getrennten Sammlung zum Beispiel von Biomüll, Papier und Pappe. Zusätzlich hat Vermeidung und Verwertung von Abfällen Vorrang vor dessen Beseitigung. Über die (politische) Diskussion bezüglich des Entgeltsystems ist in Zeitungen viel berichtet worden, die AWSH hat Anzeigen geschaltet, die Abfallfibel wurde an die Haushalte verteilt. Schade, wenn diese Informationen bei einigen Bürgern nicht ankommt. Da fragt man sich, was an Aufklärung noch möglich und sinnvoll ist. Dazu ein Tipp – wer sich wirklich für Sachinformationen interessiert: Die Nummer des Servicetelefons der AWSH steht oben rechts auf jeder Rechnung für die Abfallentsorgung.

Sabine Rautenberg, Kreistagsmitglied der Grünen

Besonders geschmunzelt

31. Dezember: „So war das nächste Jahr. Sachlich, objektiv, fair? Nein! Unser ganz exklusiver Rückblick auf das, was da auf die Menschen in Stormarn 2014 zukommen mag“

Vielen Dank für den köstlichen Voraus-Rückblick auf 2014. Als bekennender Anhänger der St. Johanneskirche habe ich besonders geschmunzelt über die Ankündigung, der Kirchengemeinderat habe beschlossen, auf dem oberen Parkdeck vom Parkhaus Alter Lokschuppen jeden zweiten Sonntag Gottesdienst unter freiem Himmel zu feiern. Denkbar wäre es, aber wissen tut es keiner; denn der Kirchengemeinderat ist verschwiegen wie ein Grab. Er spricht nicht mit uns; er weiß nicht, was er mit der St. Johanneskirche vorhat; er nimmt kein Geld an vom Förderverein St. Johannes. Für ihn ist St. Johannes lediglich eine Verschlusssache.

Dass mehr als 400 Menschen Heiligabend davor standen, um eine Andacht zu erleben, wen kümmert es? Sollte aber die Sache mit dem Parkdeck tatsächlich stimmen – das Abendblatt ist gewöhnlich gut unterrichtet – dann verspreche ich, die Pendler in meine Gebete einzuschließen, damit jeder jeden Morgen einen guten Parkplatz finden möge – im Lokschuppen.

Klaus Tuch, Ahrensburg