Der Mann, der auch den Sparclub betrogen haben soll, ist nicht zu erreichen

Trittau. Wo ist Bernd Koppe? Diese Frage stellen sich viele Trittauer und insbesondere diejenigen, bei denen der ehemalige Betreiber der Kultkneipe Alter Bahnhof Schulden hat. „Keiner hat etwas von ihm gehört. Niemand kann ihn erreichen“, sagt Kirsten Zacharias, Vermieterin der Musikkneipe. Nach ihren Angaben muss der Gastwirt noch rund 22.000 Euro Miete zahlen.

Wie berichtet, soll Koppe auch den Sparclub „Zum letzten Heiermann“ um 24.500 Euro betrogen haben. Die 38 Mitglieder trafen sich jede Woche in der Musikkneipe und steckten Geld in ihr Sparfach. Koppe sollte dieses zur Bank bringen. Das tat er im vergangenen Jahr offenbar aber nicht, sondern steckte es wohl in die eigene Tasche.

Der Betrug flog auf, als nach einem Jahr des Sparens das Geld im Dezember ausgezahlt werden sollte. Als sie nachforschten, erfuhren die Sparclub-Mitglieder, dass auf dem Bankkonto seit März kein einziger Cent eingezahlt worden war. „Wir werden uns jetzt in den nächsten Tagen treffen und beraten, wie wir weiter vorgehen möchten“, sagt ein Mitglied des Clubs. Eine Strafanzeige wegen Unterschlagung gegen Koppe haben die Sparer bereits bei der Polizei gestellt. Jetzt wollen sie auch einen Anwalt einschalten. Auch der Bierlieferant, bei dem der Gastwirt etwa 20.000 Euro Schulden haben soll, soll einen Rechtanwalt eingeschaltet haben.

Englischer Künstler rief an, wo er nach dem Auftritt schlafen könne

Kirsten Zacharias ist immer noch dabei, die Räume des Alten Bahnhofs vom Müll zu befreien. Vollgestellt sei auch eine Wohnung, die der Trittauer über der Kneipe gemietet hatte. „Diese hat er Musikern zur Übernachtung angeboten“, so Zacharias.

Offensichtlich hat der Gastronom auch den Musikern, die demnächst auftreten sollten, nicht abgesagt. „Vor wenigen Tagen hat ein Künstler aus England in der Kneipe angerufen und gefragt, wo er nach seinem Auftritt schlafen könne“, so Zacharias. Sie konnte nur sagen, dass das Lokal geschlossen sei.

Kirsten Zacharias hat nur noch einmal etwas von Bernd Koppe gehört. Nach dem Abendblatt-Bericht über den Fall habe er ihr eine SMS mit der Frage „So gehst du mit Menschen um?“ geschrieben.