Vor 60 Jahren ist der Friedenskämpfer gestorben

Reinfeld . Unermüdlich hat sich Paul von Schoenaich zu Lebzeiten für den Frieden eingesetzt. Der Pazifist, der auch als Friedensgeneral bezeichnet wird, hat zuletzt in Reinfeld gelebt und ist dort am 7. Januar 1954 gestorben. Zu seinem 60. Todestag stellt die Stadtbücherei ihm zu Ehren fünf seiner Werke zur Ausleihe bereit. Sie wurden eigens von der Leiterin der Bücherei, Hilde Schacht, dafür hergerichtet. Ab Montag, 6.Januar, stehen sie Interessierten zur Verfügung.

Paul von Schoenaich, nach dem auch eine Straße in Reinfeld benannt ist, war allerdings nicht immer überzeugter Kriegsgegner. Er machte zunächst Karriere beim Militär. Als ranghoher preußischer Offizier hat er den Ersten Weltkrieg aus nächster Nähe miterlebt. Seine Kriegserfahrungen brachten ihn zu der Überzeugung, dass friedliche Kooperationen zwischen Staaten der einzige Weg für eine Völkerverständigung sind. Er schloss sich deshalb mit anderen Ex-Militärs im In- und Ausland zusammen, um sich für den Völkerfrieden stark zu machen.

Als Redner und als Autor warb Schoenaich für die Kriegsdienstverweigerung und den Pazifismus. Für sein Engagement wurde ihm der Titel des Präsidenten der Deutschen Friedensgesellschaft verliehen. Doch der ehemalige Soldat ahnte, dass der nächste Krieg bevorstand. In seinem Buch „Vom vorigen zum nächsten Krieg“ legte er bereits 1924 seine Visionen von der Zukunft dar. In seinem letzten Buch „Mein Finale“ (1928–1945), seit 1933 das „geheime Tagebuch“, schrieb er über die Naziherrschaft. Sein Engagement gegen den Krieg führte 1933 sogar zu seiner Verhaftung. Nach zehn Wochen kam er allerdings wieder frei.

Weitere in der Stadtbücherei verfügbare Werke Paul von Schoenaichs sind „Mein Damaskus“ (1926), „Die Peitsche des August Schmidt“ (1927) und „Zehn Jahre Kampf für Frieden und Recht“ (1918–1928). Drei weitere Bücher Schoenaichs sollen irgendwann hinzukommen.