Sie haben schon viel erreicht, die Mitglieder der Glinder Bürgerinitiative gegen rechts.

Glinde. Von ihrem eigentlichen Ziel, der Schließung der Thor-Steinar-Filiale in der Stadt, sind die rund 30 Mitglieder aber noch ein ganzes Stück entfernt. „So weit ich informiert bin, hat der Mieter ein zweimaliges Recht zur Verlängerung des Vertrags bis 2024. Im Moment macht er keine Anstalten auszuziehen“, sagt Initiativensprecher Niels Brock. In dem Laden am Glinder Berg wird Kleidung verkauft, die in der Neonazi-Szene sehr beliebt ist. Die Bürgerinitiative sieht in dem Geschäft einen Anlaufpunkt für Rechtsextreme.

Seit Gründung im September 2011 machte das Bündnis mit zahlreichen Aktionen auf die Problematik aufmerksam. So halten die Mitglieder an einem Stand vor dem Laden regelmäßig Mahnwache. Auch der Neujahrsempfang am Sonnabend, 18. Januar, ist am Glinder Berg geplant. Wie in den vergangenen zwei Jahren gibt es Grillwurst satt und kühle Getränke, dazu Livemusik vom Gitarrenkurs der Glinder Volkshochschule. Veranstaltungsbeginn ist um 13 Uhr. Für die kommenden Monate kündigt Brock weitere Aktionen an „gegen den Thor-Steinar-Laden und für Toleranz und Menschlichkeit in unserer Stadt“.

Unter anderem soll am 6. März am Eingang des ehemaligen Zwangsarbeiterlagers im Stadtteil Wiesenfeld eine Stolperschwelle verlegt werden. Bei den internationalen Wochen gegen Rassismus vom 10. bis 23. März ist Glinde wie bereits im Vorjahr Partnerstadt. Weitere Termine sind die zweite Glinder Lesenacht zum Jahrestag der Bücherverbrennung am 10. Mai sowie ein Fußballturnier im Juni mit 16 Teams. Mit dabei ist wie bereits 2013 der FC Landtag, eine Mannschaft bestehend aus Politikern.

Die Glinder Bürgerinitiative wurde im vergangenen Jahr für ihr Engagement mehrmals ausgezeichnet: mit dem Olof-Palme-Friedenspreis der SPD Stormarn, dem Hans-Frankenthal-Preis der Stiftung Auschwitz-Komitee sowie zusammen mit der Islamischen Gemeinde Reinbek/Glinde mit dem Leuchtturm des Nordens vom Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein.