Oldesloer Unternehmen plant Büros in Reinfeld. Finanzinvestor will Anteile verkaufen

Bad Oldesloe/Reinfeld . In die Unternehmenslandschaft im Norden Stormarns kommt Bewegung. Das Brandschutz-Unternehmen Minimax mit Sitz in Bad Oldesloe wird offenbar verkauft – der größte Anteilseigner, der schwedische Finanzinvestor IK Investment Partners, will sich laut Medienberichten von seinen Anteilen trennen. Minimax hat indes in Reinfeld investiert. Das Unternehmen kaufte das Gebäude und das Grundstück der Firma Baltic Solar, die 2012 Insolvenz anmeldete. Die Nachfolgefirma BeBa Energiekonzepte, die als Mieter in dem markanten Bau ansässig ist, wird nun nach Lübeck umziehen. Arbeitsplätze sollen von den Veränderungen laut Angaben der Unternehmen nicht betroffen sein.

Die Verkaufsabsicht wird weder bestätigt noch dementiert

Minimax-Sprecherin Angela Obermaier kann die Nachricht von dem bevorstehenden Verkauf „weder bestätigen noch dementieren.“ IK Investment Partners hüllt sich ebenfalls in Schweigen. Nach einem Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ sucht der Finanzinvestor allerdings nach Käufern, die seine Anteile an Minimax erwerben wollen. Angela Obermaier sagt aber, dass ein Verkauf „keine große Nachricht“ für Minimax wäre. „Seit 1969 hatten wir immer mal wieder Partner bei uns an Bord.“ IK Investment Partners ist seit 2006 dabei – dass die Schweden nun gewinnbringend verkaufen wollen, liege „in der Natur eines Finanzinvestors.“

Angela Obermaier betont auch, dass der Investor zwar die größten Anteile an Minimax habe, ein „fast ebenso großer Anteil“ liege aber in den Händen des Managements um Klaus Hofmann und der Groos-Familie, die nach der Fusion mit dem amerikanischen Feuerlöscher-Hersteller Viking mit ins Unternehmen kam. Für diese Anteile gebe es keine Verkaufabsicht.

Das Geschäft des Unternehmens, das hauptsächlich Brandschutz-Systeme für Gebäude entwickelt und herstellt, laufe sehr gut. Für die Arbeitsplätze sei „gar nichts“ zu befürchten.

Rund 7000 Menschen sind weltweit für Minimax tätig. In Schleswig-Holstein hat Minimax zwei Standorte, Bad Oldesloe und Reinfeld. Insgesamt seien dort 900 Mitarbeiter beschäftigt, sagt Angela Obermaier.

Sie bestätigt, dass Minimax kürzlich das 2600 Quadratmeter große, direkt an der Autobahn 1 gelegene „Baltic Solar“-Grundstück in Reinfeld gekauft hat. Was dort genau geplant sei, könne sie nicht sagen. Aber: „Es geht um Büros“. Eine Verlagerung des Oldesloer Standortes nach Reinfeld aber sei „auf jeden Fall ausgeschlossen“.

Das Grundstück hat Minimax von der Insolvenzverwalterin Susanne Riedemann erworben. Die Rechtsanwältin, tätig in der Kanzlei Prof. Dr. Pannen Rechtsanwälte, wickelt die Baltic Solar Immobiliengesellschaft ab – die Firma hatte Baltic Solar einst gegründet und die Immobilie in Reinfeld dann von ihr gemietet. Mit dem Verkauf ist das Verfahren nun „kurz vor dem Abschluss“, wie Susanne Riedemann sagt. Jetzt würden die Gläubiger bedient.

Zurzeit ist allerdings noch ein Mieter in dem Gebäude: Das Nachfolgeunternehmen von Baltic Solar, die Firma BeBa Energiekonzepte. 25 von einst 75 Baltic-Solar-Mitarbeitern arbeiten dort. Andreas Höchst, ehemals Inhaber und Geschäftsführer von Baltic Solar, leitet das Unternehmen.

Er erklärt, wie das Unternehmen entstand: „Ehemalige Mitarbeiter der Baltic Solar haben mit der Beba Energie aus Hemmingstedt eine neue Firma gegründet.“ Sie installiert immer noch Solaranlagen – allerdings für den Eigenbedarf, nicht mehr für die Einspeisung in die Netze. Ein neues Geschäftsfeld ist die Installation von Blockheizkraftwerken. Andreas Höchst erklärt das Konzept: „Wir planen Energiekonzepte für Gewerbekunden, die sich selbst mit Energie versorgen wollen.“ Darin sei das Unternehmen sehr erfolgreich. „Wir haben wieder Fuß gefasst“, sagt Andreas Höchst.

Nach dem Verkauf des Grundstücks wolle das Unternehmen „in einer Übergangsphase Mieter bleiben.“ Dann stehe ein Umzug nach Lübeck an, es werde bereits mit Vermietern verhandelt. Eine Expansion des Unternehmens, die Einstellung neuer Mitarbeiter, sei allerdings noch nicht geplant: „Erst einmal müssen wir uns stabilisieren.“