Torsten Albig hat die Bargteheider Anne-Frank-Schule besucht, die von der Robert Bosch Stiftung ausgezeichnet wurde

Bargteheide. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident hat am Freitag die Anne-Frank-Gemeinschaftsschule in Bargteheide besucht. Torsten Albig (SPD) gratulierte Schülern und Lehrern, die in diesem Jahr von der Robert Bosch Stiftung mit dem Deutschen Schulpreis ausgezeichnet wurden.

Als erste Institution in Schleswig-Holstein erhielt die Bargteheider Gemeinschaftsschule mit gymnasialer Oberstufe den Preis. „Darauf sind wir im ganzen Land sehr stolz“, sagte Albig. Die mit 100.000 Euro dotierte Auszeichnung hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel bereits im Juni in Berlin überreicht.

Albig, der am letzten Schultag vor den Weihnachtsferien erst nach Schulschluss nach Bargteheide kam und somit nicht mehr den Unterricht besuchen konnte, lobte die Anne-Frank-Schule, in der es gelinge, junge Menschen fürs Lernen zu begeistern. „Ich freue mich, dass so viel Ideenreichtum, Gerechtigkeitssinn und Tatkraft aus Schleswig-Holstein in diesem Jahr mit dem Deutschen Schulpreis ausgezeichnet wurde“, sagte Albig.

Der Ministerpräsident hob auch hervor, dass seit neun Jahren kein Jugendlicher die Bargteheider Anne-Frank-Schule ohne Abschluss verlassen habe. „Daran sieht man, dass das durchaus möglich ist und die Abbruchquote von rund zehn Prozent, die wir sonst in Schleswig-Holstein haben, eigentlich nicht nötig wäre.“

Rektorin bemängelt in der Diskussion mit Albig fehlende Ressourcen

Rektorin Angelika Knies beschrieb noch einmal das Konzept, mit dem die Schule die Juroren überzeugt hatte. „Gute Schulen zeichnen sich durch die Nutzung ihrer kreativen Freiräume aus. Musizieren, tanzen, Veranstaltungen moderieren – all das führt zu selbstbewussten Menschen, die Verantwortung übernehmen und muss unbedingt auch in staatlichen Schulen möglich sein.“

In der Diskussion mit Albig wies die Bargteheider Schulleiterin aber auch darauf hin, dass es auch an ihrer Institution immer noch Probleme damit gebe, etwa autistische Kinder oder solche mit Lernbehinderungen zu integrieren. „Dazu fehlen uns eindeutig die Ressourcen“, sagte Knies.

Für die Auszeichnung hat es dennoch gereicht. Die Geschäftsführerin der Robert Bosch Stiftung, Ingrid Hamm, die die Veranstaltung mit rund 80 Gästen ebenfalls besuchte, sagte: „Die Anne-Frank-Schule schafft es, aus jedem Schüler das Beste herauszuholen. Die Lehrer sind im ständigen Dialog mit den Jugendlichen und trauen ihnen viel zu. So individuell gefordert und gefördert entwickeln die Schüler Potenziale, die ihnen sonst niemand zugetraut hätte.“ Jugendlichen könnten so über sich hinauszuwachsen.