1000 Menschen ausgesperrt

17. Dezember: „St. Johanneskirche bleibt an Heiligabend zu“

Pastorin Botta lädt die Gemeinde von St. Johannes ein, in der Schlosskirche und im Kirchsaal Hagen mit den dortigen Gemeinden gemeinsam Gottesdienst zu feiern. Wahrscheinlich weiß sie, dass auch dort an Heiligabend die Gottesdienste sehr gut besucht sind. Ein Gottesdienst mehr in der Schlosskirche und zwei zusätzliche im Kirchsaal Hagen sind eingerichtet, das bedeutet zusätzlich Platz für 550 bis 600 Gottesdienstbesucher.

Die St. Johanneskirche mit ihren vier Gottesdiensten zählte Heiligabend stets 1600 Besucher. Für circa 600 ist eine Ausweichmöglichkeit geschaffen, aber wo bleiben die etwa 1000 anderen? Wieder ausgesperrt? So wie es am vergangenen Sonntag viele Gäste waren, die gerne das Weihnachtsoratorium gehört hätten, aber wegen der zu geringen Anzahl der Plätze in der Schlosskirche wieder umkehren mussten? Wann korrigiert der Kirchengemeinderat seine Entscheidung?

Dr. Hannelore Hansen, Ahrensburg

Schweigen, sitzen, schweigen

Auch ich rufe alle Mitmenschen zur Andacht am 24. Dezember um 15 Uhr auf, vor der verschlossenen Tür der Johanneskirche. Dort wird besonders am Heiligabend zu spüren sein, wie sich Menschen ohne Herberge fühlen – ohne Trost. Und bringt Eure Kinder mit – um Zeitgeschichte hautnah zu erleben.

Wie die Frau Bischöfin, der Herr Propst und die Frau Gemeindepastorin die Suchenden unchristlich zurückweisen, konnte nachgelesen werden. Was aber denken die Mitglieder des Kirchengemeinderates? Sie haben sich doch von allen Gemeindemitgliedern wählen lassen, um deren ureigenste Interessen zu vertreten? Sie nennen sich Protestanten Luthers – aber sie schweigen und sitzen und schweigen – hinter verschlossenen Türen. Bedrückend.

Hermann Jochen Lange, Ammersbek

Wähler vergisst nicht

16. Dezember: „SPD-Abgeordnete in der Zwickmühle“

Wo im Zusammenhang mit dem neuen Finanzausgleichsgesetz eine Zwickmühle sein soll, ist für mich nicht zu erkennen. Aus meiner Arbeit in der Kommunalpolitik hier in Barsbüttel kenne ich Martin Habersaat schon einige Jahre. Auch wenn wir durchaus nicht immer die gleiche Meinung hatten – er ragte aus seiner Fraktion oft mit klaren Einschätzungen und ehrlichen Worten zu aktuellen Problemen heraus.

Deshalb hatte ich auch seinen Weggang aus unserer Ortspolitik nach Kiel einerseits bedauert, andererseits begrüßt, da ich mir davon für Barsbüttel und den Kreis Stormarn in Kiel mehr Gewicht versprach. Das ging nach meiner Kenntnis vielen Bürgern hier so. Er wird also sehr genau beobachtet und daran gemessen werden, ob er sich wegen des Friedens mit Herrn Stegner lieber nicht mit der Landes-SPD anlegt, sondern mit seinen Wählern hier. Ich rate ihm dringend, nicht darauf zu hoffen, dass Wähler ja vergesslich sind. Die Wähler der kreisfreien Städte, deren finanzpolitische Unfähigkeit durch unsere Gelder zugedeckt werden soll, werden ihn wohl eher nicht aufstellen.

Jürgen Müller, Barsbüttel

Die Zuschriften geben die Meinung der Einsender wieder. Kürzungen vorbehalten.

Schreiben Sie an stormarn@abendblatt.de oder per Post an die Regionalausgabe Stormarn des Abendblattes, Große Straße 11/13, 22926 Ahrensburg