Frau aus Tübingen las im Abendblatt vom Schicksal des gelähmten Rüden – und holte ihn zu sich

Lütjensee. „Das ist mein schönstes Weihnachtsgeschenk“, sagt Anja Laupichler aus Lütjensee. Grund für ihre Freude: Der Rollstuhlhund Mojo, den die Tierschützerin aus einem russischen Tierheim gerettet hatte, hat ein neues Zuhause gefunden. Der blonde Rüde mit den gelähmten Hinterläufen ist jetzt zu Silke Berger ins 800 Kilometer entfernte Tübingen gezogen.

Wie es dazu kam? Die Abendblatt-Regionalausgabe Stormarn hatte über das Schicksal des zwei Jahre alten Mojo berichtet. „Meine Freundin wohnt in Großensee und hat mir von Mojo und dem Artikel im Abendblatt erzählt“, sagt Berger. Sie habe den Bericht im Internet gelesen und sich spontan in Mojo verliebt. „Ich wusste augenblicklich: Das ist mein Hund.“ Sie habe daraufhin sofort bei Anja Laupichler angerufen. „Wir haben uns sehr nett unterhalten“, so Laupichler. „Silke hat von ihren Erfahrungen im Halten von Handicap-Hunden berichtet. Sie kennt deren Bedürfnisse genau. Das ist ideal für Mojo.“

Ein Mitarbeiter des befreundeten Tierschutzvereins „Tiere in Not“ habe sich mit Silke Berger in Tübingen getroffen und die zukünftigen Lebensbedingungen von Mojo überprüft. „Das ist ein ganz normales Vorgehen, wenn jemand einen Hund aus dem Tierheim möchte“, so Laupichler. „Ohne diese Vorkontrollen vermitteln wir keinen Hund.“ Der Tierschutzkollege bestätigte, dass Mojo bei Silke Berger gut aufgehoben sei.

Einem Umzug stand nichts mehr im Wege. „Ich habe Mojo persönlich nach Tübingen gefahren. Das wollte ich mir nicht nehmen lassen“, so Laupichler. „Für Mojo beginnt nun eine schöne Zeit mit seinem neuen Frauchen.“ Bei Silke Berger sei eine umfassende Betreuung des an „degenerativer Myelopathie" leidenden Hundes gesichert. „Mir ist klar, dass Mojo und ich vielleicht nur zwei gemeinsame Jahre vor uns haben“, sagt Berger. „Aber die wollen wir genießen.“

Den ersten Arztbesuch hat Mojo in seiner neuen Heimat schon hinter sich. „Eine Therapie hilft dem Hund, noch möglichst lange schmerzfrei, mobil und aktiv zu bleiben, ist aber leider sehr teuer“, sagt Anja Laupichler. Deshalb suche sie Tierfreunde, die eine Patenschaft für Mojo übernehmen wollen. Wer helfen möchte, kann sich bei ihr unter Telefon 0151/40163050 melden.