Entscheidung könnte bereits am 7. Januar amtlich werden

Ahrensburg . Für die Denkmalschutzgegner ist es der letzte Strohhalm, für die Befürworter eine potenzielle Bestätigung: das Zweitgutachten über das Ahrensburger Rathaus. Am heutigen Mittwoch tragen die Experten für Architekturgeschichte von der TU Braunschweig im Bauausschuss ihre Ergebnisse vor. Befinden sie das Rathaus für schützenswert, wird es aller Voraussicht nach am 7. Januar 2014 ins Denkmalschutzbuch eingetragen.

Vetorecht gegen die Entscheidung hätte dann lediglich noch Schleswig-Holsteins Kulturministerin Anke Spoorendonk. Bei ihrem Besuch im November in Ahrensburg kündigte sie an, dass – sobald das Zweitgutachten veröffentlicht ist – sie sich das Rathaus anschauen möchte. Die Ministerin sagte dem Abendblatt vorab, dass das Rathaus „architektonisch schon spannend“ sei.

Das Ahrensburger Rathaus wurde Ende der 60er-Jahre für 5,8 Millionen Mark gebaut. Entworfen hat es der Ahrensburger Architekt Karl-Heinz Scheuermann, der sich in einem Wettbewerb durchgesetzt hatte. 1970 wurde das Gebäude eröffnet. 2012 keimte eine Debatte um den Abriss des Gebäudes auf. In dem Zuge der Diskussion wurde das Denkmalschutzamt in Kiel auf das Rathaus aufmerksam. Im Sommer 2013 sollte das Rathaus bereits unter Denkmalschutz gestellt werden. Die Stadt konnte allerdings einen ersten und kurz darauf einen zweiten Aufschub der Frist erreichen. Eine knappe Mehrheit der Stadtverordneten hatte in ihrer Versammlung im September dann für das Zweitgutachten gestimmt. Sie befürchten unter anderem hohe Kosten bei einer Unterschutzstellung, da es in der Folge strengere Auflagen für Sanierungen geben könnte.

Der Bauausschuss tagt öffentlich am heutigen Mittwoch ab 19 Uhr im Rathaus (Sitzungszimmer 601).