Wenn der Trittauer Thomas Ketzel auf einer Party gefragt wird, was er denn so beruflich mache, freut er sich immer schon auf das Gesicht seines Gegenübers.

Meistens friert das Lachen nämlich plötzlich ein. Thomas Ketzel ist Bestatter.

„Das ist den meisten irgendwie unheimlich“, sagt der vierfache Vater. „Ich muss sie dann immer davon überzeugen, dass man sich mit mir ganz normal weiter unterhalten kann und nicht plötzlich Grabesstimmung herrschen muss.“ Für den 44-Jährigen ist der tägliche Umgang mit dem Tod eine Selbstverständlichkeit.

Seit 23 Jahren arbeitet er im familieneigenen Bestattungsunternehmen, das sein Großvater aus einer Tischlerei heraus gegründet hat. Wenn Thomas als Kind mit seinen Freunden auf dem Fahrrad an der Trittauer Kirche vorbei fuhr und sah, dass Vater und Opa einen Sarg trugen, rief er: „Das mach ich auch mal, wenn ich groß bin.“

Im Alter von 17 Jahren hat Thomas dann die erste Leiche gesehen. Und auch das hielt ihn nicht von seinem Berufswunsch ab. Heute wird er bei mehr als 200 Todesfällen im Jahr zur Hilfe gerufen.

Zu seinen Aufgaben gehören die Überführung des Leichnams, dessen hygienische Versorgung und das Einsargen sowie die Organisation der Trauerfeier und Beerdigung. „Wir sind die ersten, bei denen die Angehörigen ihre Trauer abladen können. In solchen Momenten kommt man Menschen so nahe wie in kaum einem anderen Beruf.“

Seine Rolle als Seelsorger nimmt Thomas Ketzel sehr ernst. „Es ist unsere Aufgabe, den Angehörigen die Zeit des Abschiednehmens so erträglich wie möglich zu machen“, sagt der 44-jährige Trittauer. Wenn wir das schaffen, haben wir unsere Arbeit gut gemacht.“ Diese Zufriedenheit nach getaner Arbeit ist es, die den Beruf des Bestatters für Thomas Ketzel zum Traumjob macht.