Krimiautorin Stefanie Ross schickt in ihrem neuen Buch einen Navy Seal und LKA-Ermittler durch ihre Heimatstadt

Bad Oldesloe. Es ist ein ungewöhnliches Team, das sich in „Zerberus. Unsichtbare Gefahr“, dem neuen Hamburg-Krimi von Stefanie Ross, eine wilde Verfolgungsjagd in Bad Oldesloe liefert. Mark Rawlins, Navy Seal in der Eliteeinheit der US-Marine, macht sich zusammen mit den beiden Ermittlern des Landeskriminalamts (LKA) Sven Klein und Dirk Richter auf die Suche nach den Produzenten eines neuartigen Giftgases. Dabei stoßen sie auf Ungereimtheiten in einem fiktiven Oldesloer Unternehmen.

„Das Recherchieren hat richtig Spaß gemacht“, sagt Ross, die zwar seit vielen Jahren in Bad Oldesloe lebt, aber dennoch durch das Schreiben ihres Krimis neue Ecken entdeckt hat. „Mir ist es wichtig, dass ich den Lesern eine Botschaft mitgebe“, sagt die Autorin. „Es ist spannend, die Leute zu unterhalten und ihnen beim Abtauchen in eine andere Welt zu helfen, aber ich möchte sie gleichzeitig zum Nachdenken bringen.“ Deshalb wählt die Autorin Themen wie Giftgas und Profitgier und baut diese in eine „actionreiche Handlung“ ein.

Wie bereits in ihrem ersten Hamburg-Krimi „Fatale Bilanz“ gibt es viele Szenen mit Waffen. Auch dafür hat die Autorin genauestens recherchiert. „Alle Waffen, die in ,Fatale Bilanz’ vorkommen, habe ich selbst in der Hand gehabt“, sagt Ross. Zudem habe sie einen ehemaligen Kampfschwimmer befragt. Dass ausgerechnet ein Navy Seal im zweiten Band der Reihe vorkommt, ist auch kein Zufall. „Ich habe ein Affinität zum amerikanischen Militär, weil ich während meines Schüleraustauschs in Amerika in einer Offiziersfamilie gelebt habe“, sagt die Oldesloerin.

Ihre Krimis wurden anfangs von den Verlagen mit Skepsis betrachtet. „Die trauen einer Frau Themen wie Gewalt und Wirtschaft einfach nicht zu“, meint Ross. Ein Verleger habe zu ihr gesagt, dass niemand ein solches Buch lesen würde, wenn er es unter dem Namen einer Frau veröffentliche. Doch statt ein männliches Pseudonym zu wählen, suchte Ross weiter und fand schließlich einen Verlag, der das Risiko einging.

Nachdem „Fatale Bilanz“ ein solcher Erfolg war, meldeten sich sogar mehrere interessierte Verlage, um weitere Bände zu veröffentlichen. „Deshalb ist ,Zerberus’ offiziell der erste Band der Serie beim LYX-Verlag, inoffiziell aber der zweite“, sagt Ross.

Die Autorin arbeitet immer noch in Teilzeit bei einer Bank in Hamburg. „Allein vom Schreiben zu leben, schafft heutzutage kaum ein Autor. Aber es bringt Spaß, wenn man mit seinem Hobby durchstartet“, sagt Ross und lacht. Doch auch wenn sie eines Tages so viele Bücher verkaufen würde, dass sie davon leben könnte, würde sie ihren Bankjob nicht aufgeben. „Schreiben ist verdammt einsam“, sagt sie. „Mir würden die Kollegen fehlen.“

Damit auch ihre Schreibtätigkeit keine Einbahnstraße bleibt, ist Ross auf Facebook aktiv. Ihr gefällt der Austausch mit ihren Lesern über diese Plattform. Besonders gern liest sie „Beschwerden“, dass beispielsweise eine Leserin wegen eines spannenden Kapitels zwei Haltestellen zu weit mit dem Bus gefahren sei. Oder dass es tagelang nur Tiefkühlpizza gegeben habe, weil aufgrund des Lesens keine Zeit zum Kochen geblieben sei.

Auch bei Stefanie Ross zu Hause gibt es, wenn sie im „Schreibrausch“ ist, wie sie es nennt, häufig Tiefkühlgerichte. Ihr Mann halte ihr aber den Rücken frei und prüfe teilweise, ob ihre Recherchen in Sachen Bilanzen und Finanzen stimmten. Derzeit schreibt Ross an weiteren Novellen über Nebenpersonen, die als E-Books veröffentlicht werden sollen. Zudem ist für Ende kommenden Jahres der nächste Band der Hamburg-Serie geplant.

Das Buch „Zerberus. Unsichtbare Gefahr“ ist für 9,99 Euro (als E-Book 8,99 Euro) im Buchhandel erhältlich. Am Donnerstag, 13. Februar, liest die Autorin bei Möbel Koch in Bad Oldesloe (Hagenstraße 3) Teile aus „Zerberus“ vor.