Eine Glosse von Susanne Gerlach

Wir stellen ja jetzt auf Sepa um. Also auf Single Euro Payments Area – zu deutsch: Einheitlicher Euro-Zahlungsverkehrsraum. Waoh! Dafür benötigen wir einen BIC und eine IBAN. BIC kannte ich bisher nur als Feuerzeug, und IBAN ... Ich meine, mein Opa hat mal was von einem Iban oder so erzählt ... Aber das ist was anderes. Nun also soll ich bei jeder Überweisung BIC und IBAN angeben statt Bankleitzahl und Kontonummer.

Wer wie ich die Vierzig überschritten hat, hatte bislang schon Schwierigkeiten mit dem Formular: In ganz kleine Kästchen müssen ganz viele kleine Zahlen eingetragen werden. Erstens kann ich ohne Lesebrille nicht mehr richtig gucken – und welche Frau holt schon beim Überweisen gern die Brille raus? Und zweitens muss ich mich total anstrengen, leserlich zu schreiben.

Und jetzt fordert die IBAN von mir 22 Ziffern! Spinnen die? Und die Bankleitzahl ist ein elfstelliges Konglomerat aus Buchstaben und Zahlen. Hallo?! Ich habe meine Bank angerufen und gefragt, was das soll. „Überweisungen ins oder aus dem europäischen Ausland gehen dann viel schneller“, sagt mein Berater erfreut. „Aber ich überweise ganz selten ins europäische Ausland“, maule ich, „und krieg nie was überwiesen!“ „Aber wenn doch mal, haben sie es am nächsten Tag“, erwidert der offensichtlich geschulte Kundenexperte. Halb Europa ist zahlungsunfähig, denke ich, und ausgerechnet mir soll da jemand Geld überweisen? Falls doch, dann bitte auf NOLADE21LBG, DE36....