Ein zähes Ringen ohne großen Wurf

Wer die Höhe des Ahrensburger Schuldenbergs betrachtet, dem kann durchaus schwindlig werden. Schließlich sind 25 Millionen Euro Miese kein Pappenstiel. Satte 2,3 Millionen Euro muss die Stadt jedes Jahr allein für Tilgung und Zinsen aufwenden. Eine Menge Geld, das an anderer Stelle dringend gebraucht würde. Ob die Last der Kredite künftig noch schwerer wiegt oder ob die Schlossstadt einen solideren Kurs einschlägt, darüber befinden die Stadtverordneten am kommenden Montag im Marstall.

Auf den ersten Blick verheißt der Entwurf, den die Verwaltung für die Haushaltssitzung vorlegt, nichts Gutes. Denn der Plan weist ein Minus von einer knappen Million Euro aus. Aber hinter den Rathausmauern keimt die Hoffnung, dass eine Anhebung der Grundsteuer von 300 auf 350 Prozentpunkte zumindest für Linderung sorgen und rund 600.000 Euro zusätzlich in die Kasse spülen könnte. Das lehnen CDU und FDP zwar ab, doch bei einer Gesprächsrunde der Finanzexperten der Fraktionen in der Abendblatt-Redaktion zeichnete sich in diesem Punkt eine Mehrheit ab. Einigkeit herrscht darüber, dass mehr für die Ansiedlung neuer Unternehmen getan werden muss. Schließlich macht die Gewerbesteuer mit 22 Millionen Euro zurzeit den größten Einnahmeblock aus. Aber auch die Effizienz der Verwaltung wird in Teilen angezweifelt, die Ausgabenplanung.

Was für die Zukunft der Schlossstadt jedoch schwerer wiegt als das Ringen um mehr Einnahmen und weniger Ausgaben: Für einen großen städteplanerischen Wurf fehlt es nicht nur an Geld. Es fehlt an Fantasie, es fehlt manches Mal an Mut, und es fehlt an parteiübergreifendem Willen.