245 Alarmierungen gingen bei der Oldesloer Regionalleitstelle wegen „Xaver“ ein

Bad Oldesloe. Krisenbesprechungen und doppelte Besetzung für die Nacht: Wegen der Warnungen vor Sturmtief „Xaver“ hatte sich die Integrierte Regionalleitstelle Süd auf das Schlimmste vorbereitet. Bei den Disponenten in Bad Oldesloe laufen alle Feuerwehrnotrufe aus den Kreisen Stormarn, Herzogtum Lauenburg und Ostholstein ein. In normalen Nächten sind es zwischen 50 und 70 Einsätzen.

175 zusätzliche Anrufe waren es in der Nacht zu Freitag, 70 weitere Alarmierungen nur aufgrund des Unwetters kamen bis zum frühen Freitagabend hinzu. Disponent Michael Juschka: „Der einzig dramatische Einsatz ist die entgleiste U-Bahn in Großhansdorf in der Nacht gewesen, zum Glück ist da und auch bei den anderen Zwischenfällen niemand ernsthaft verletzt worden, sagt der 47-Jährige. „Wir hatten insgesamt Schlimmeres erwartet.“

Am Tag nach der Sturmnacht blieb es ruhig in der Regionalleitstelle. Die meisten Einsätze betrafen umgestürzte Bäume und abgebrochene Äste. Michael Juschka: „Die Menschen stehen jetzt auf und registrieren die Schäden aus der Nacht.“ Der einsetzende Schnee am Morgen habe die Situation glücklicherweise nicht verschärft. „Dann dauert alles halt nur ein bisschen länger“, sagt der Disponent.

Anders sei es gewesen, als Sturmtief „Christian“ Ende Oktober über den Kreis und halb Europa fegte. Juschka: „Der hat uns völlig überrollt.“ Das Notruftelefon der Disponenten habe im Sekundentakt aufgeblinkt. Juschka: „Wir hatten teils bis zu fünf Notrufe in der Warteschleife.“ Auch wegen der Erfahrung seien die Disponenten mit „Xaver“ besser zurechtgekommen. „Nicht nur wir Profis, auch die Bürger waren diesmal besser auf das Unwetter vorbereitet, und so konnten viele Zwischenfälle verhindert werden.“