Wegen Mängeln beim Brandschutz gibt es auch kein Weihnachtsmärchen. Trittau schreibt Sanierung neu aus

Trittau. Die Bühne des Trittauer Theatersaals wird in diesem Winter leer bleiben. Die Laienspieler, die in jedem Jahr ein neues Stück inszenierten und im Saal des Bürgerhauses zeigten, proben zurzeit nicht. Denn auch rund zwei Jahre nachdem die brandschutztechnischen Mängel in dem Gebäude festgestellt wurden, ist nichts passiert. „Wir dürfen wegen der mangelhaften Notausgänge kein Stück aufführen“, sagt Peter Menk, der Vorsitzende der Trittauer Laienspieler.

Der Grund für die Verzögerung: Auch nach zwei Ausschreibungen hat die Gemeinde offenbar kein passables Angebot für die Brandschutzsanierung erhalten. „Dass noch nichts passiert ist, ist keine böse Absicht unsererseits. Die Firmen haben völlig überteuerte Preise verlangt“, sagt Walter Nussel, der Bürgermeister von Trittau.

Anfang dieses Jahres führten die Laienspieler ihr vorerst letztes Stück auf, „Die Eule und das Kätzchen“, eine Komödie des Amerikaners Bill Manhoff. „Damals haben wir eine Notlösung gefunden“, sagt Peter Menk. Ein Feuerwehrmann habe über das Publikum gewacht und die Verantwortung getragen. „Aber so geht es nicht weiter. Die Feuerwehr hat andere Aufgaben.“

Zurzeit ruht deshalb die Arbeit der Laienspieler. Proben dürften sie in dem Theatersaal zwar, weil dann kein Publikum im Bürgerhaus ist. „Aber das hat ja wenig Zweck, wenn wir nicht auf einen Premierentermin hinarbeiten können“, sagt Peter Menk. Auch ein Weihnachtsmärchen, wie die Gruppe es im vergangenen Jahr noch aufführte, wird es diesen Winter nicht geben. „Wir können momentan einfach gar nicht planen. Stattdessen sitzen wir untätig da“, sagt Menk. Ein anderer Raum für die Aufführungen sei in der Gemeinde leider nicht verfügbar. Einzig das von der Kirche verwaltete Bugenhagenheim käme für die Zwecke des Vereins infrage. Peter Menk sagt: „Das ist aber komplett ausgebucht. Und eine andere Option haben wir nicht.“

Ob diese Situation noch lange in der Form besteht, könnte sich bald zeigen. Denn derzeit läuft die dritte Ausschreibung für die Brandschutzsanierung. „Wir hoffen auf die günstigeren Winterpreise der Firmen“, sagt Bürgermeister Nussel. „Und wir hoffen, dass wir den Umbau im Winter noch hinbekommen. Die Ausschreibung wird in den nächsten Tagen zu Ende gehen.“ Sein Kollege Peter Mowka vom Fachdienst Grundstücks-, Gebäude- und Infrastrukturmanagement weiß Genaueres: „Am Donnerstag, 12. Dezember, ist die offizielle Angebotseröffnung. Dann werden die Angebote geprüft. Dies wird wohl eine Woche dauern. Und dann werden wir sehen, wo wir gelandet sind. Und es werden Vergabevorschläge erstellt.“

Bei den ersten beiden Ausschreibungen hätten sich die Angebote in einem Bereich von etwa 220.000 Euro bewegt. „Im Haushalt haben wir 140.000 Euro. Nun hoffen wir, dass die neuen Angebote deutlich unter den 200.000 Euro liegen“, sagt Mowka. „Genaues kann ich natürlich nicht sagen, das wäre Kaffeesatzleserei.“ Die von Bürgermeister Nussel genannten niedrigeren Preise im Winter sind nicht der einzige Anhaltspunkt für die Hoffnung, dass die Angebote günstiger sein könnten. Peter Mowka: „Wir haben uns noch einmal mit dem Brandschutzingenieur getroffen und durften bei der Planung ein paar Veränderungen und Vereinfachungen vornehmen.“

Ein Beispiel? „Die Außentreppe soll nun nicht mehr, wie geplant, bis zum Spitzboden reichen, sondern sie wird nur bis zum ersten Obergeschoss führen. Dadurch wird die Sanierung deutlich günstiger.“ Wenn sich die Gemeinde mit einer Firma einig wird und den Auftrag vergibt, könnte es recht schnell gehen mit dem Umbau. „Wir planen die Ausführung für Februar oder März“, sagt Peter Mowka.

Für die Trittauer Laienspieler wäre das eine gute Nachricht. Der Verein besteht seit 1951, er hat mehr als 80 Mitglieder, die sich von Stück zu Stück mit den Aufgaben auf und hinter der Bühne abwechseln. Sie werden sich sicher freuen, wenn sie wieder vor Publikum spielen können. Peter Menk: „Sollte das klappen, könnten wir im Frühjahr mit den Proben beginnen und ein neues Stück vorbereiten, das wir dann im Jahr 2014 zeigen.“