Körper kennt keine Toleranz

28. November: „2500 Reinbeker im Notfall schwer erreichbar“

Herr Prüfer spricht im Namen der SPD davon, dass er in der Frage des neuen Feuerwehrstandortes in Reinbek kein kopfloser Politiker sei. Dem wird sicher niemand ernsthaft widersprechen. Angesichts des von Herrn Prüfer verfassten Antrages ergeben sich jedoch bei mir Zweifel, ob der im Kopf befindliche Verstand immer sinnvoll eingesetzt wird. Herr Prüfer spricht angesichts der eindeutigen Überschreitung der gesetzlichen Hilfsfrist für den von ihm vorgeschlagenen Standort Bauhof von einem hinzunehmenden Toleranzbereich. Abgesehen davon, dass der Gesetzgeber hier keine Toleranz vorgesehen hat, übersieht Herr Prüfer, dass der menschliche Körper bei der Einwirkung von Rauchgasen leider keine Toleranz kennt. Alle bekannten wissenschaftlichen Untersuchungen haben ergeben, dass schon wenige Sekunden längere Einwirkung der Rauchgase den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen können. Nicht ohne Grund sind inzwischen Rauchmelder gesetzlich vorgeschrieben. Wer angesichts dieser Gefahr von einer hinzunehmenden Toleranz spricht, muss sich den Vorwurf des Zynismus gefallen lassen. Hoffen wir, dass es ausreichend standhafte Menschen in den zuständigen Verwaltungen gibt, die derart verantwortungslos handelnden Politikern Einhalt gebieten.

Bernd Uwe Rasch, FDP-Fraktion Reinbek

Rechnen ist angesagt

27. November: „Städte müssen noch mehr bluten“

Der Reinbeker Bürgermeister spricht von jährlich 1,25 Millionen Euro weniger. Er selbst kostet auch rund 0,5 Millionen Euro, weil er früher in Pension gehen soll. Dann soll ein neues Feuerwehr-Gerätehaus vier Millionen kosten, obwohl ein Anbau mit Deckenverstärkung nur rund zehn Prozent dessen kosten würde. Eine neue Kita kostet drei Millionen Euro. Und eine schlechte Styropor-Wärmedämmung bei einer Schule kostet auch – und dies und jenes kostet ebenfalls. Der Fahrstuhl bei der Schule konnte gerade noch verhindert werden. Dafür müssen dann – unsozial – die schon fast höchsten Grundsteuern im Lande wieder erhöht werden. Rechnen ist mehr denn je angesagt, bei den Vorlagen und angeblichen Notwendigkeiten vom Rathaus – und bei den Parteien.

Hans-J. Kiene, Reinbek

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