Beide Wachen werden jetzt unter der Leitung von Eggert Werk zusammengelegt

Glinde/Reinbek. Im Süden von Stormarn stellt sich die Polizei zurzeit neu auf. Die Zentralstationen Reinbek und Glinde werden ab 1. Dezember zum Revier Reinbek zusammengelegt. „Für den Bürger ändert sich aber nichts“, sagt Eggert Werk, der das Revier künftig leiten soll und zuvor Chef in Glinde war. Mit der Neuausrichtung erhofft sich der erste Polizeihauptkommissar mehr Flexibilität und eine bessere Koordination von Sonder- oder Schwerpunkteinsätzen der Beamten.

„Beispielsweise kann ich Sonderstreifen, wie jetzt zur Einbruchszeit, besser organisieren, weil mehr Personal vorhanden ist“, sagt Werk. Auch auf personelle Engpässe könne schneller reagiert werden. Als beide Standorte noch eigenständige Zentralstationen waren, mussten beide Leiter immer Anträge bei der Polizeidirektion in Ratzeburg stellen, die für die Schutz- und Kriminalpolizei in Stormarn und Herzogtum Lauenburg zuständig ist. „Brauchte Glinde beispielsweise Unterstützung wegen einer Demonstration vor dem Thor-Steinar-Laden, mussten die Mitarbeiter bei uns anrufen. Wir haben dann wiederum in Reinbek angefragt“, sagt Holger Meincke, stellvertretender Direktionsleiter.

Bereits vor 13 Jahren hatten Reinbek und Glinde ein gemeinsames Polizeirevier. Doch die Führung in Kiel entschied damals, landesweit kompakte und selbstständige Einheiten zu gründen. „Für Lauenburg, Schwarzenbek und Geesthacht ist das auch sinnvoll“, sagt Werk. Weil dieses Gebiet für eine einzige Leitung geografisch zu groß und unübersichtlich sei.

In Glinde und Reinbek sei dies anders. Beide Stationen sind nur fünf Kilometer voneinander entfernt. Und auch die Polizeistationen Oststeinbek und Barsbüttel, die zu Glinde gehören, liegen dicht beieinander. „Deswegen sei auch das Ziel der Trennung damals verfehlt worden“, sagt Werk, der bereits seit 27 Jahren die Glinder Wache leitet und die Umstrukturierungen miterlebt hat. Glinde hat mit seinen beiden Außenstationen derzeit 31 Polizisten. Für Reinbek und Wentorf sind 30 Beamte zuständig. „Und daran soll sich zunächst auch nichts ändern“, so Werk. Aus der Glinder Zentralstation werde, wie wie in Barsbüttel und Oststeinbek, eine Polizeistation.

Im Unterschied zu den beiden Außenstellen bleibe die Wache in Glinde aber rund um die Uhr besetzt. Denn die Stationen Oststeinbek und Barsbüttel sind nachts und am Wochenende geschlossen. Einsätze werden in diesem Zeitraum von der übergeordneten Dienststelle in Glinde gefahren, daran soll sich nichts ändern. „Es wäre auch unsinnig, dies von Reinbek aus zu machen“, sagt Werk. Denn Glinde liege strategisch gut. Reinbek liegt indes am Rande von Stormarn. Dafür hat Reinbek die bessere Dienststelle. „Dort haben wir Gewahrsamzellen und im Gebäude ist auch die Kripo untergebracht.

Für die soll es auch künftig leichter werden. „Denn der Chef der Kripo hatte zuvor zwei Ansprechpartner, einen in Glinde und einen in Reinbek. Zudem können Intensivtäter aus Glinde jetzt auch von der Kripo betreut werden. Der Sachbearbeiter der Jugend AG aus Glinde werde dort angesiedelt“, so Werk, der auch als Gewerkschafter keine negativen Auswirkungen befürchtet. Die könnte es erst ab dem Jahr 2020 geben. Dann sollen bei der Polizei wieder Stellen gestrichen werden. 120 in Schleswig-Holstein. Wenn wir eine große Dienststelle sind, können wir darauf besser reagieren“, sagt der Polizist. Weitere Zusammenschlüsse soll es in Stormarn laut dem Gewerkschafter aber nicht geben. „In Reinbek und Glinde hat sich das ergeben, weil die Stelle der Dienststellenleiters in Reinbek frei wurde“, so Werk.

Bereits 2011 waren in Stormarn zwei Polizeistationen zusammengelegt worden. Das Polizeibezirksrevier in Bad Oldesloe, das für Verkehrskontrollen im Kreis zuständig ist, und das Autobahnrevier. Mit der Zusammenlegung sind Kompetenzen gebündelt worden. Die Mitarbeiter des Bezirksreviers sind Spezialisten bei der Erkennung von Drogen. Die vom Autobahnrevier Experten in Sachen Schwer- und Gefahrguttransport.