Asklepios-Klinik verlagert theoretische Schulung nach Hamburg

Bad Oldesloe. Die Ausbildung zum Krankenpfleger ist vom kommenden Frühjahr an nicht mehr in vollem Umfang in Bad Oldesloe möglich. Grund: Die Asklepios-Kliniken GmbH hält das Gebäude der Krankenpflegeschule an der Kastanienallee bis auf Weiteres geschlossen. Zudem können für den Unterricht nun auch nicht mehr die Räumlichkeiten in der benachbarten Klinik des Krankenhausbetreibers genutzt werden, in denen die theoretische Ausbildung seit rund einem Jahr übergangsweise stattfindet. Der betreffende Trakt wird umgebaut und soll künftig eine geriatrische Abteilung beherbergen. Daher wird die theoretische Schulung in das Bildungszentrum für Gesundheitsberufe (BGZ) verlagert, das der Konzern im Hamburger Stadtteil Hamm unterhält. Die praktische Ausbildung soll weiter in der Oldesloer Asklepios-Klinik stattfinden.

Asklepios-Sprecher Franz Jürgen Schell sagt, die Räume in der Kastanienallee „sind nur mit einem nicht zu rechtfertigenden Aufwand an Zeit und Kosten zu sanieren“. Zudem sei das Gebäude für die Schule zu groß und auch aufgrund seiner Struktur dafür ungeeignet. „Seit 2012 wurde vonseiten der Klinik versucht, eine einvernehmliche Lösung für die Räumlichkeiten der Krankenpflegeschule mit der Schulaufsichtsbehörde des Landes zu finden“, sagt Schell weiter. Diese Bemühungen seien leider erfolglos geblieben.

Inge Wriedt, Fachbereichssekretärin Gesundheit im Bezirk Südholstein der Gewerkschaft Ver.di, meint: „Der Standort Bad Oldesloe ist nun nicht mehr so attraktiv für die Krankenpflegerausbildung.“ Dies sei auch eine Frage der Standortsicherung. Die Kreisstadt habe zudem einen Auftrag zur Grundsicherung im Gesundheitsbereich. Dazu gehöre auch, auszubilden. Wriedt: „Uns geht es um eine nachhaltige Lösung.“ Um entsprechenden Druck aufzubauen, habe die Gewerkschaft das Thema an die Öffentlichkeit gebracht.

Schell entgegnet, es wäre trotzdem „ganz nett gewesen“, zunächst mit dem Betreiber Kontakt aufzunehmen, das entspräche auch dem „normalen Umgang“. Zudem bleibe der Ausbildungsstandort in Bad Oldesloe erhalten. Der Lehrgang büße nicht an Attraktivität ein, da das BGZ eine sehr hohe Qualität habe. Schell: „Die rund 25 Minuten lange Zugfahrt von der Kreisstadt nach Hamburg ist in Kauf zu nehmen, zumal Asklepios die Bahntickets der Auszubildenden bezahlt.“ Deren dreijährige Lehrzeit besteht aus vierwöchigen theoretischen Unterrichtsblöcken, die im Wechsel mit sechswöchigem praktischen Unterricht stattfinden.