Es sieht danach aus, als könnte Ahrensburg eine letzte Chance bekommen, die Innenstadt vom Rathaus bis zum Schloss in einem großen Wurf – und das heißt: in harmonischer Abstimmung der einzelnen Teile aufeinander – nachhaltig zu erneuern.

Sollten dafür tatsächlich über einen Zeitraum von 15 Jahren 20 Millionen Euro zur Verfügung stehen, würde dies für Ahrensburg jährliche Ausgaben von rund 500.000 Euro bedeuten.

Es ist zu hoffen, dass die Politik diese Chance nicht aus engstirnigem Krämergeist heraus vergibt. Dies käme im Endeffekt nicht nur teurer, es würde auch zu einem schlechteren Ergebnis führen. Erstens gäbe es keine Förderung von Bund und Land mehr wenn – und das ist absehbar – historische, denkmalgeschützte Gebäude saniert und energetisch modernisiert werden müssen. Zweitens: Wenn je nach Haushaltslage gesehen wird, ob ein Teil des Gebietes um- oder neugestaltet werden soll, besteht die Gefahr, dass Stückwerk entsteht und kein städtebaulicher Zusammenhang geschaffen wird.

Mit dem Fördergeld könnte auch das Rathaus saniert und modernisiert werden, so es denn unter Denkmalschutz gestellt wird. Die Meinungen der Bürger und Politiker gehen bei diesem Thema quer durch die Fraktionen auseinander. Vorschnell sollten sie dabei nicht urteilen, selbst wenn sie den Bau scheußlich finden. Hätten die Pariser um 1900 über den Eiffelturm abstimmen können – es wäre fraglich, ob diese Stahlkonstruktion heute noch stehen würde.