Oldesloer Hallenbad muss geplanten Termin erneut verschieben. Restarbeiten sollen im Dezember erledigt sein

Bad Oldesloe. Vor dem Eingang fegt ein Arbeiter im grünen Overall Schutt und Laub zusammen. Die Betriebsleiterin putzt die Fenster der Eingangshalle des Oldesloer Hallenbads. Nach knapp zweieinhalbjähriger Sanierung und mehreren Verzögerungen soll es endlich wieder öffnen. Doch der zuletzt geplante Termin in diesem November kann nicht gehalten werden.

„Es ist viel Kleinkram, der noch erledigt werden muss“, sagt Jürgen Fahl, der als Leiter der Stadtwerke auch für das Hallenbad verantwortlich ist. „Hier und da müssen noch ein paar Fliesen gelegt, Feuerlöscher müssen noch angebracht werden, und die Elektro-Endmontage fehlt auch noch.“ All dies führe dazu, dass sich die Eröffnung um mindestens einen weiteren Monat verschiebt. Zwar sind die Becken schon mit Wasser gefüllt, und in der Schwimmhalle ist überall der typische Chlorgeruch wahrzunehmen, doch von den Decken hängen noch Kabel. Nahezu überall sind Bauarbeiter am Werk.

So wie Horst Thaden, der den letzten Pfeiler in der Kinderecke mit hellblauen Fliesen verziert. „Dann bin ich fertig“, sagt Thaden, der auch den Beckenkopf gefliest hat. „Das hat am längsten gedauert“, so Thaden, der millimetergenau arbeiten musste, damit das Wasser des 25 mal 17 Meter großen Beckens überall gleichmäßig überläuft.

Auch im Keller der Schwimmhalle wird derzeit auf Hochtoren gearbeitet. Mitarbeiter einer Firma für Wasseraufbereitungsanlagen installieren dort die Maschinen. „Es fehlt noch das Steuersystem, das nächste Woche angebracht wird“, sagt Jens Pochmann.

Die Schwimmmeister Uwe Behrens und Hans Pax säubern unterdessen die neuen Kabinen. „Das ist jetzt nur eine grobe Reinigung. Kurz vor der Eröffnung kommen noch Putzleute“, sagt Behrens, der mit einem Wasserstrahl Bauschutt von den Fliesen entfernt.

Ursprünglich sollten die Arbeiten schon im Sommer vergangenen Jahres beendet sein. Doch kurz nach dem Start der Sanierung im Juli 2011 war klar, dass dieser Termin nicht gehalten werden konnte. Die Vorarbeiten des Kampfmittelräumdienstes waren viel aufwendiger als gedacht. Die Decke hatte Risse, und in den Wänden der Umkleiden wurden giftige polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe, kurz PAK, festgestellt.

Hinzu kam, dass es Streitigkeiten mit einem Bauunternehmer gab. Dieser soll laut Fahl Arbeiten extra in Rechnung gestellt haben, die eigentlich schon vertraglich vereinbart waren. Beide Parteien werden sich wohl vor Gericht wiedersehen. Für die Sanierung der Schwimmhalle bedeutete dies, dass ein neuer Bauunternehmer gefunden werden musste.

Auch die Kosten sind deutlich gestiegen. Ursprünglich rechnete die Stadt mit 6,8 Millionen Euro. Inzwischen sind es 8,5 Millionen Euro. Doch all die Verzögerungen dürften jetzt bald eine Ende haben. In dieser und der nächsten Woche soll das Gesundheitsamt eine Abnahme machen. Ende nächster Woche soll die baurechtliche Abnahme erfolgen. „Wir sind also schon auf der Zielgeraden“, sagt Fahl, der sich am meisten über das neue Kursbecken freut. In einem Anbau wurde das 60Quadratmeter große Becken gebaut. Künftig sollen dort Wassergymnastik und andere Fitnesskurse angeboten werden. Besonderer Clou: Das Licht ändert sich ständig. Mal färbt sich das Wasser grün, mal blau, mal rot.

„Am meisten freue ich mich über die Sauna im Außenbereich“, sagt Betriebsleiterin Marion Arpe, die seit 36 Jahren in der Schwimmhalle am Konrad-Adenauer-Ring arbeitet. In der Holzhütte können bis zu 25 Menschen schwitzen. Ein Hingucker in der Halle ist die Kinderecke. Ein Sprayer hat kindliche Motive an die Wand gesprüht. Gezeigt wird das Ergebnis zur Wiedereröffnung. „Das soll für die Gäste eine Überraschung sein“, so Fahl.

Das ist der neue Name der Schwimmhalle nicht mehr. Die Stadtverordneten einigten sich in einer Sitzung Ende August auf Travebad. 267 Vorschläge waren eingegangen.

Über die Höhe der Eintrittspreise und die künftigen Öffnungszeiten berät am heutigen Mittwoch noch einmal der Hauptausschuss (19 Uhr, Verwaltungsgebäude, Markt 5). Eine Arbeitsgruppe hat ein Konzept entwickelt. Demnach sollen sich die Öffnungszeiten nur wenig ändern. Auch die Preise sollen im kommenden Jahr weitgehend konstant bleiben. Ursprünglich sollten sie deutlich erhöht werden. Beispielsweise sollten Vereine und Schulen statt zehn Euro pro Bahn und Stunde nach der Wiedereröffnung 20 Euro zahlen.

Dagegen protestierten Bürger, und die Politiker ruderten zurück. Der alte Preis bleibt – aber nur für Oldesloer Schulen und Vereine. Die von außerhalb müssen laut neuem Konzept mit 30 Euro die dreifache Summe zahlen.