Uwe und Boje Horstmann zeigen in ihrem Bildband die schönsten Seiten der Schlossstadt und Aufnahmen aus umliegenden Gemeinden

Ahrensburg. Wenn der Vater mit dem Sohne – eine Firma führt, kann etwas Bildschönes dabei herauskommen. So wie bei Uwe und Boje Horstmann. Rund 30 Lebensjahre trennen die beiden. Aber entscheidend ist, was sie verbindet. Das Ergebnis ihres jüngsten gemeinsamen Coups bringt es auf den Punkt. Es ist eine Liebeserklärung – an Ahrensburg und an die Fotografie.

Mit Kameras und für alle Fälle mit verschiedenen Objektiven ausgerüstet, sind die Hamburger auf die Pirsch gegangen. Die Ausbeute bei ihrem Zug durch Ahrensburg und die umliegenden Gemeinden: eine riesige Bildstrecke. So haben Vater und Sohn schweren Herzens aus der Fülle von rund 1000 Motiven 190 fotografische Trophäen ausgewählt: Musiker beim Kartoffelfest in Wulfsdorf, vergnügte Mädchen im Wasser-Rhönrad beim Ahrensburger Stadtfest, Leben und Treiben auf dem Rondeel, Rapsfelder, Blumen, Wälder, ein mit Nebelschwaden in Zauberlicht getauchter Bredenbeker Teich und jede Menge Gesichter von Menschen der Region.

„Wir haben vor einem Jahr anfangen“, sagt Grafik-Designer und Fotograf Uwe Horstmann. Jetzt läuft der Countdown. Das generationsübergreifende Gemeinschaftswerk mit dem schönen Titel „Ahrensburg – eine fotografische Liebeserklärung“ ist fertig. „Am 3. Dezember kommt der Bildband in den Handel“, sagt sein Sohn Uwe. Nach so langer Zeit das Ergebnis in Händen zu halten, ist ein besonderer Moment. Bis jetzt hat alles geklappt. Die beiden sind ein eingespieltes Team. Dabei sah es am Anfang nach getrennten Wegen aus.

Der Vater besuchte die Hamburger Fachhochschule für Gestaltung, begann seine berufliche Karriere mit dem Entwurf von Bühnenkostümen und gründete 1977 eine Werbeagentur. Der flügge gewordene Sohn hingegen machte keine Anstalten, ins Büro seines Vaters zu ziehen. Er setzte gleich rüber über den großen Teich und studierte Marketing in Michigan (USA). „Weiter weg ging es nicht“, sagt der 44-Jährige und lacht seinen „alten Herren“ an.

Die ernst gemeinte Erklärung: „Ich wollte einfach mein Hobby zum Beruf machen.“ Und so lernte er in Kalifornien, Golfplätze als Wirtschaftsunternehmen zu managen. So etwas gab es bis dahin nur in Amerika. Eine Chance, die Boje Horstmann nutzte und mit der er dann in Deutschland und euroapaweit eine Marktnische entdeckte. Er war gefragt und reiste herum. Zufällig war im Büro des Herrn Papa ein Schreibtisch frei. „Das war günstig. So brauchte ich damals nicht andauernd zu pendeln“, sagt der Sohn. Günstig war es auch für den Vater. Als „alter Fuchs“ witterte auch Uwe Horstmann seine Chance. Und schwups waren die beiden in einer Firma. Zumindest räumlich. „So fing es an“, sagt Uwe Horstmann. Dann bekam er vom Vater Kunden übertragen. Es dauerte nicht lange, und der Grafik-Designer und der Marketing-Mann starteten ein gemeinsames Projekt. Sie machten einen Bildband über alle Golfclubs in Hamburg und Schleswig-Holstein. Diese Leidenschaft teilen sie ebenfalls. „Mein Vater spielt auch Golf. Er hat mich angefixt“.

Mittlerweile sind verschiedene gemeinsame Bildbände entstanden, und ein Hamburg-Magazin geben die beiden auch raus. Sie sind längst gleichberechtigte Geschäftsführer. Als Vater und Sohn? „Es hat nie geknirscht. Mein Sohn weiß einfach alles besser. Ist tatsächlich so“, sagt der Senior schmunzelnd. „Was die Technik angeht, ist er mir weit voraus.“ Der Sohn spielt den Ball zurück. „Mit dem Vater zu arbeiten, ist toll. Das ist eine Partnerschaft, bei der ich immer noch lerne.“ Auch Urlaub machen sie zusammen, in Pinehurst, der Golfhochburg in North Carolina. Da können sie den Schläger schwingen, Spaß haben und neue Ideen aushecken.

Der Bildband „Ahrensburg – eine fotografische Liebeserklärung“ erscheint in einer Auflage von 1000 Exemplaren, mit 190 Bildern auf 96 Seiten. Er kostet 29,50 Euro und ist in der Ahrensburger Buchhandlung Heymann erhältlich.