Trittaus Beratungszentrum und Kinderhaus sind jetzt an der Heinrich-Hertz-Straße untergebracht

Trittau. Christoph Schmidt arbeitet seit 1990 für die Südstormarner Vereinigung für Sozialarbeit (SVS). Die Zahl der Menschen, die sich für die Beratung des Vereins anmelden, habe sich in dieser Zeit nahezu verdoppelt, sagt der Leiter der SVS-Drogen- und Suchtberatung. Die Vereinigung hat jetzt die Einweihung ihrer neuen Räumlichkeiten in Trittau gefeiert. Das Kinderhaus und das Beratungszentrum sind von der Bahnhofstraße umgezogen und ab sofort unter einem Dach an der Heinrich-Hertz-Straße zu finden.

Im vorderen Teil des Hauses können sich Menschen bei Diplom-Psychologin Kristina Schufft Hilfe holen, wenn sie Fragen zur Erziehung und Entwicklung ihrer Kinder haben oder bei Konflikten in der Familie. „Unser Schwerpunkt liegt auf Paartherapie und Trennungsberatung“, sagt Schufft, die die Beratungsstelle in Trittau vor 13 Jahren mitgründete. Die Erziehungsberatung in Trittau erhalte pro Jahr rund 120 Anmeldungen. Des Weiteren können sich werdende Eltern sowie Menschen mit Suchtproblemen und psychischen Beeinträchtigungen an die SVS wenden. Die Beratungen sind kostenlos.

Ein Vorteil des neuen Standortes sei die Nähe zu Schule, die wenige Schritte entfernt liegt, sagt Christoph Schmidt. „Wir bieten Präventionsarbeit in Schulen an und arbeiten auch eng mit den Schulsozialarbeitern zusammen.“ Die Probleme mit Kindern nähmen zu, häufig stünde Trennungsstreit der Eltern dahinter. „Die Schulen sind mit solchen Dingen oft überfordert.“

Die Kinder bekommen Mittagessen und Hausaufgabenhilfe

Damit Kinder im Haus der SVS betreut werden können, müssen die Eltern einen Antrag auf Erziehungshilfe stellen. „Das Jugendamt vermittelt dann“, sagt Gesine Schleising, die das Kinderhaus in Trittau leitet, das Platz für sechs Kinder bietet. Die Sechs- bis 13-Jährigen kommen nach der Schule in die Einrichtung, bekommen Mittagessen, werden bei ihren Hausaufgaben unterstützt und erhalten von den Mitarbeitern Anregungen für ihre Freizeitgestaltung. „Die Kinder haben oft Schulprobleme, einige leiden an ADHS“, sagt Schleising. Auch psychische Erkrankungen der Eltern könnten dazu führen, dass die Familien Hilfe suchten. Die SVS bietet in den Kinderhäusern in Trittau und Glinde eine teilstationäre Hilfe zur Erziehung, um 16.30 Uhr gehen die Kinder nach Hause. Im Durchschnitt seien die Kinder für zwei bis zweieinhalb Jahre in der Betreuungsgruppe untergebracht, sagt Matthias Richter, Geschäftsführer der Kinderhaus gGmbh. Während dieser Zeit führen die Mitarbeiter Gespräche mit den Eltern und versuchen, die familiäre Situation zu verbessern. In Trittau teilen sich drei Mitarbeiter zwei Stellen. „Wir haben alle Zusatzausbildungen“, sagt Gesine Schleising, die selbst Sozialpädagogin und Familientherapeutin ist. „In Stormarn schreiben wir mit diesem Konzept insgesamt eine Erfolgsgeschichte“, sagt Richter, auch im Hinblick auf die Arbeit des Kinderschutzbundes und der Awo. „Die Zahl der stationären Unterbringungen steigt zwar, dennoch ist sie im Vergleich noch verhältnismäßig niedrig.“