Gemeinde lädt für Mittwoch zu Einwohnerversammlung ein, um auf Erörterungstermin in der kommenden Woche vorzubereiten

Grande. Das Glinder Unternehmen Koops, das auf einer Fläche von rund 81 Hektar am Ortsrand von Grande Kies und Quarzsand abbauen möchte, hat eine Stellungnahme versandt, in der sie die rund 1100 eingegangenen Einwendungen gegen das Vorhaben kommentiert. Zeitgleich erhielten die Einwender eine Einladung des niedersächsischen Landesamts für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG), das die Eingaben zusammengestellt hatte.

Bei einem nicht öffentlichen Termin in Trittau am Mittwoch, 20.November, sollen Einwendungen und Stellungnahmen erörtert werden. Das LBEG ist für die Prüfung zuständig, weil in dem Sand ein Quarzanteil von 87 bis 90 Prozent festgestellt wurde.

Das jetzt verschickte Papier umfasst 121 Seiten und ruft bei den Bürgermeistern der von dem Plan betroffenen Gemeinden Grande, Witzhave und Kuddewörde Unmut hervor. „Ich habe die Stellungnahme schon zweimal in die Ecke geschmissen“, sagt Heinz Hoch (Grander Wählergruppe), der Grander Bürgermeister.

Sein Kollege aus Kuddewörde, Wolfgang Gerlach (CDU), sagt: „Bei Einwänden, die Umwelt und Natur betreffen, hat die Firma teils Verhandlungsbereitschaft signalisiert, aber bei allen Themen, die den Bürger betreffen, etwa Lärmbelästigung, Verkehr und Stau, wurde abgewiegelt.“ Er sei notfalls auch bereit, gegen das Vorhaben zu klagen.

Witzhaves Bürgermeister Jens Feldhusen (Wählergemeinschaft Witzhave) sagt, er wolle sich mit der Nachbargemeinde kurzschließen, sobald er das Schreiben vollständig durchgearbeitet habe. „Von dem Erörterungstermin erhoffe ich mir Klarheit.“

Heinz Hoch betont, dass in dem Verfahren noch nichts entschieden sei. „Das Ergebnis ist noch völlig offen.“ Deshalb hat Grandes Bürgermeister alle Betroffenen und Interessierten für Mittwoch, 13. November, zu einer Einwohnerversammlung in das Feuerwehrgerätehaus (Tannenweg 25) in Grande eingeladen. „Wir möchten die Bürger auf die Anhörung vorbereiten und eventuelle Hemmschwellen abbauen.“ Die Einwohnerversammlung beginnt um 19 Uhr.

Auch das für die Prüfung des Antrags zuständige Landesamt für Bergbau, das zu dem nicht öffentlichen Termin eingeladen hat, betont, dass am 20.November lediglich Stellungnahmen und Einwendungen erörtert werden könnten. „Eine Entscheidung über die Zulässigkeit des beantragten Tagebaus wird an diesem Tag jedoch nicht getroffen“, schreibt Sprecher Björn Völlmar in einer E-Mail an das Abendblatt. Fragen könnten gestellt werden.

Weiter heißt es in dem Schreiben: „Mit dem Erörterungstermin endet die sogenannte Anhörungsphase und es schließt sich die Prüfphase an, die mit der Entscheidung der Genehmigungsbehörde abschließt.“