Ausschuss beschließt Veränderungssperre. Neuer Bebauungsplan soll „FKK-Saunaclub“ verhindern

Reinfeld. Die Reinfelder Politik will den Bau eines Bordells im Gewerbegebiet an der Autobahn verhindern. Der Ausschuss für Stadtentwicklung, Wirtschaft und Verkehr hat deshalb für das betreffende Gebiet eine zweijährige Veränderungssperre empfohlen. In dieser Zeit, so der Plan, soll ein neuer Bebauungsplan ausgearbeitet werden. Der soll dann das endgültige Aus für die Bordell-Pläne bedeuten. Die Reinfelder Stadtverordneten entscheiden am Mittwoch, 4. Dezember, endgültig über die Veränderungssperre, die bei Bedarf verlängert werden könnte.

Im Sommer war das Vorhaben eines Investors bekannt geworden, in dem Gewerbegebiet ein „Wellness-Hotel mit FKK-Saunaclub“ zu errichten. Dort sollten „kostenpflichtige Dienstleistungen an Dritte“ erbracht werden. Für sein Vorhaben hatte sich der Investor ein Grundstück mit der Adresse Barnitzer Straße 2 ausgeguckt, das sich in Privatbesitz befindet und hinter dem Aldi- und dem Markant-Markt liegt. Ein viergeschossiges Gebäude sollte entstehen, mit 32 Hotelzimmern, Bars, einer Saunalandschaft und 15 „Ruheräumen“. Im Reinfelder Rathaus ging eine entsprechende Bauvoranfrage ein. Nach einem Beschluss der Politiker erwirkte die Stadt beim Kreis Stormarn, dieses Vorhaben zurückzustellen. Außerdem beschloss der Ausschuss für Stadtentwicklung die Aufstellung eines neuen Bebauungsplans.

Der Investor indes blieb nicht untätig. Er stellte Ende Oktober eine neue Bauvoranfrage – diesmal für einen „Bordellbetrieb“, in dessen Erdgeschoss ein Erotikshop angesiedelt werden sollte. Dazu Reinfelds Bauamtsleiter Stephan Kruse: „Das ist einfach ein weiterer Versuch, das Vorhaben genehmigt zu bekommen. Denn laut der neuen Beschreibung gilt das Vorhaben laut Baurecht nicht mehr als Vergnügungsstätte, sondern als Gewerbebetrieb.“ Gegen die Ansiedlung eines solchen Betriebs in einem Gewerbegebiet kann sich die Stadt schwieriger zur Wehr setzen als gegen eine neue „Vergnügungsstätte“. In diese Kategorie fallen etwa auch Spielhallen. Die Reinfelder Bauverwaltung empfahl den Politikern die Verhängung der Veränderungssperre.

Zum weiteren Vorgehen sagt Stephan Kruse: „Das Verfahren zur Aufstellung des Bebauungsplanes läuft jetzt weiter. Ziel des Planes sei es, „Gewerbebetriebe mit sexuellem Hintergrund auszuschließen“.

Die Bordell-Pläne hatten für einige Aufregung in Reinfeld gesorgt. Nachbarn sprachen sich dagegen aus, Politiker sorgten sich um den Ruf der Stadt, die bisher vor allen für ihre Karpfenzucht bekannt ist.