Günter Süllau und seine Söhne planen 2200 Quadratmeter großen Markt in Trittau. Nicht allen im Ort gefällt diese Idee

Trittau. Nachdem der Inhaber des Trittauer Edeka-Marktes Anfang des Jahres das Gelände der ehemaligen Meierei gekauft hat, veröffentlichen Günter Süllau und seine Söhne Eric und Hendrik nun erste Pläne für das Areal am Kreisverkehr in Trittaus Ortskern. Die Kaufmannsfamilie, die seit Mitte der 70er-Jahre in Trittau ansässig ist, will das Gebäude abreißen und auf dem rund 16.000 Quadratmeter großen Grundstück einen neuen Edeka-Markt bauen lassen.

Das neue Geschäft soll mit etwa 2200 Quadratmeter nahezu 1000 Quadratmeter größer sein als das jetzige Geschäft an der Schulstraße im Süden der Gemeinde. Hinzu käme ein rund 500 Quadratmeter großer Getränkemarkt, so der Plan.

Günter Süllau will Bauherr sein, seine Söhne sollen das Geschäft führen

Süllau und seine Söhne betonen, dass sie entgegen anders lautender Gerüchte nicht vorhaben, ein Warenhaus zu eröffnen, in dem Schuhe und Kleidung verkauft werden. „Abgesehen davon, dass die Fläche dafür auch gar nicht ausreichte, wollen wir, dass die Poststraße als Einkaufszone erhalten bleibt. Wir wollen keine Dubletten ansiedeln“, sagt Günter Süllau, der auch einen Edeka-Markt in Bargteheide und zwei in Ratzeburg führt. Der 69-Jährige sieht sich selbst als Bauherr des Trittauer Projektes, während seine Söhne das Geschäft dann führen sollen.

Auf dem Gelände, für das derzeit noch eine Veränderungssperre gilt, solle ein neuer „frischelastiger“ Lebensmittelmarkt entstehen, in dem Waren wie Obst, Gemüse und Fleisch „zelebriert“ würden, wie Hendrik Süllau sagt. Eine größere Fläche benötige man dazu auch deshalb, weil im Edeka-Markt Süllau alle Regale nur 1,60 Meter hoch seien. „Die Kunden fühlen sich wohler, wenn sie nicht von hohen Regalen eingeengt werden. Das bedeutet aber natürlich, dass wir eine größere Fläche brauchen“, sagt Günter Süllau.

Geplant ist ein mehrgeschossiges Gebäude mit 20 bis 30 altengerechten Wohnungen. Auf dem Grundstück sollen zudem 214 Parkplätze für Kunden, Anwohner und Mitarbeiter entstehen. „Die Geschäfte in Trittau leben von den Kunden aus dem Umland, daher muss unser Zentrum attraktiv sein. Dazu gehört auch, dass ausreichend Parkplätze vorhanden sind, was zurzeit in der Gemeinde nicht der Fall ist“, sagt Hendrik Süllau.

Durch die Vergrößerung des Marktes werden laut Günter Süllau auch Arbeitsplätze geschaffen. Statt bislang 71 könne man voraussichtlich 80 Mitarbeiter beschäftigen sowie acht statt fünf Auszubildende.

Süllau und seine Söhne haben die Pläne unlängst der Gewerbegemeinschaft Trittau (GGT) vorgestellt. Diese habe „positiv reagiert“, sagen die Kaufmänner. Angelika Voss, Vorsitzende der GGT, äußert sich zu den Neubauplänen knapp: „Das ist völlig legitim.“ Die GGT habe sich allerdings bereits vor Jahren gewünscht, dass der Schützenplatz nicht bebaut werde, wo nun der Investor Bartels-Langeness einen Markant-Markt errichten möchte.

Diesen Punkt sieht auch die Politik kritisch, der die Pläne ebenfalls bereits vorgestellt wurden. „Wenn Edeka und Markant künftig so dicht beieinander liegen, könnte das zu einem ruinösen Konkurrenzkampf führen“, sagt Michael Amann, Fraktionsvorsitzender der Wählergemeinschaft BGT, und verweist auf einen entsprechendes Gutachten der Gesellschaft für Konsumforschung.. Edeka solle sich selbstverständlich weiterentwickeln. „Die Frage ist nur, ob der Standort am Kreisverkehr sinnvoll ist.“

Bislang ist unklar, wer in das Gebäude an der Schulstraße ziehen könnte

Entscheidend sei zudem, was mit dem jetzigen Edeka-Markt passieren werde. „Zwei Objekte zu halten lohnt sich in einer Gemeinde von Trittaus Größe nicht“, sagt Günter Süllau. Man habe sich noch nicht festgelegt und sei für „konstruktive Gespräche“ mit Politik und Verwaltung bereit, ergänzt Sohn Hendrik. „Wir sind flexibel.“ Allerdings, sagt Eric Süllau, sei es auch im Interesse der Familie, einen Mieter zu finden, dessen Laden Frequenz nach Trittau bringe. „Wer gute Geschäfte macht, kann auch die Miete bezahlen.“ Eine optimale Lösung könne zum Beispiel ein Umzug Aldis sein.

SPD fürchtet, dass der Umzug zu einer Unterversorgung des Südens führt

Daran glaubt Michael Amann nicht: „Das ist keine Option. Aldi hat schon in der Vergangenheit deutlich gemacht, dass bei einem Umzug nur ein Neubau infrage kommt, der in der Nähe eines Vollsortiments sein muss“, sagt er. Auch Claudia Ludwig, Fraktionschefin der Trittauer SPD, hält den Umzug an den neuen, rund 500 Meter vom jetzigen Geschäft entfernten Standort für „nicht gut“. „Wenn der Edeka-Markt aus dem Süden der Gemeinde weggenommen wird, ist dort die Versorgung nicht mehr gewährleistet“, sagt Ludwig. „Wir hätten Herrn Süllau lieber darin unterstützt, seinen Markt an der Schulstraße zu erweitern.“ Zudem bevorzuge die SPD auf dem Meierei-Gelände kleinteiligen Einzelhandel, der das Angebot in der Gemeinde erweitere.

Wann der Neubau, in den Günter Süllau „vier bis fünf Millionen Euro“ investieren will, realisiert werden könnte, sagt der Kaufmann nicht. „Wir müssen nun Gespräche mit der Politik führen.“