Unwahrheiten und Gerüchte

8. Oktober: „Windkraftgegner drohen mit Klage“

Ich kann mich nur wundern, wie das Gespenst der krankmachenden Windräder an die Wand gemalt wird. Da wird suggeriert, dass große Windräder weitaus mehr Vögeln das Leben kosten würde als kleine. Das ist falsch, da nur wenige hochfliegende Vogelarten betroffen sein werden. Keine Windkraft – zurück zur Atomkraft? Der Bund für Naturschutz begrüßt ausdrücklich die Windkraft – trotz der zu erwartenden Verluste von Vögeln. Weiter wird behauptet, dass große Windräder mehr Geräusche produzieren würden. Die Räder von großen Anlagen drehen sich langsamer, und die entstehenden Geräusche werden so leise sein, dass sie die Anwohner nicht stören können. Trotz besseren Wissens wird von Schattenwurf auf Grundstücke gesprochen. Es wird nur ein Grundstück im Wohngebiet betroffen sein, und dieses wird durch eine Abschaltautomatik geschützt werden. Das Windrad wird bei sehr niedrigem Sonnenstand, der maximal circa 30 Minuten im Jahr erreicht wird, still stehen. Das Argument der Grundstücksentwertung fällt immer wieder. Aber wie kommt es, dass sich Grundstücke in den Gebieten gut verkaufen? Da die Argumente entkräftet werden können, werden Gerüchte gestreut: Die halbe Stadtvertretung bereichere sich, alles sei ein abgekartetes Spiel unter Verwandten. Dass die „da oben“ aus Gemeinwohlinteresse handeln, darauf scheinen einige Gegner nicht zu kommen. Stadtvertreter werden ausgebuht. Natürlich fallen drei Windräder weltweit gesehen nicht ins Gewicht. Aber wenn alle so denken, dann gute Nacht. Unsere Kinder werden nicht von nieder- oder hochfrequenten Schallwellen bedroht, sondern von der Endlichkeit unserer Rohstoffe, der Vergiftung der Natur und unseren bedrohlichen Abfällen.

Volker Andrzejewski

Kirchenhierarchie deutlich

28. Oktober: „Propst Buhl: ,Die Gräben sind tief’“

Nachdem Pastorin Botta früher davon gesprochen hat, dass die Aufgabe von St. Johannes für den Kirchengemeinderat „ein schmerzlicher Schritt nach langer Diskussion mit Blut, Schweiß und Tränen“ gewesen sei, fügte Propst Buhl auf der Gemeindeversammlung hinzu: „Wir haben mehr als eineinhalb Jahre beraten. Und es war gewiss nicht einfach, die Personen im Kirchengemeinderat zu überzeugen. Die Durchsetzung der Überlegung hat lange gedauert.“ Kann man die Entscheidungswege unserer Kirchenhierarchie noch deutlicher beschreiben? Wird es jetzt noch jemandem schwerfallen, hieraus seine Schlüsse über die Entscheidungshoheit des Kirchengemeinderats zu ziehen?

Prof. Hartmut Witfeld