Der Orkan „Christian“, der am Montag über Europa wütete, hielt auch in Stormarn Feuerwehr und Rettungsdienste in Atem.

Bad Oldesloe. „Es war eine Ausnahmesituation für die Rettungsleitstelle“, sagt Anja Kühl, die zuständige Bereichsleiterin in der Kreisverwaltung. Alle zwölf Einsatzleitplätze seien besetzt gewesen, zehn Mitarbeiter hätten sich nur um die Anrufe gekümmert, die wegen des Sturms eingingen. Normalerweise seien drei bis vier Plätze besetzt. Die Rettungsdienste und Feuerwehren seien im Kreis zu etwa 230 Einsätzen ausgerückt.

Bäume stürzten auf Straßen und Gebäude, Dachpfannen flogen von Dächern, Bäume stürzten auf Autos. Doch letztlich hatten die Menschen im Kreis noch Glück: „Es gab in Stormarn keine Toten und keine Schwerverletzten“, sagt Anja Kühl. Anders war es im Kreis Ostholstein, für den die Oldesloer Rettungsleitstelle ebenfalls zuständig ist. In dem Ort Göhl wurde eine Frau von einer frei stehenden Mauer erschlagen, die der Sturm umgeweht hatte.

Auch die Stormarner Polizeibeamten waren im Dauereinsatz. Sie sperrten Straßen ab, räumten umgewehte Schilder von den Straßen und nahmen die Unfallschäden auf, etwa wenn ein Baum auf ein Auto gestürzt war. Zu besonders vielen Verkehrsunfällen sei es, so Polizeisprecher Holger Meier, aber nicht gekommen.

Die Züge der Regionallinie R 10 zwischen Hamburg und Lübeck indes fielen am Dienstag ab etwa 16 Uhr komplett aus. Erst gegen Mitternacht rollten die Züge wieder. Zwischen Volksdorf und Hoisbüttel sowie zwischen Volksdorf und Großhansdorf fuhren ab Montagnachmittag keine U-Bahnen mehr. Erst am Dienstagvormittag wurden die Sperrungen aufgehoben.

Der Stormarner Katastrophenschutz, stationiert in Bad Oldesloe, kam nicht zum Einsatz. Zu diesem Bereich gehört etwa der „Löschzug Gefahrgut“, der sich um ausgelaufene Giftstoffe und Chemikalien kümmert. Zu derartigen Unglücksfällen kam es aber am Montag nicht.