Nach dreimonatiger Renovierung des ehemaligen Le Disque wird an der Großen Straße wieder getanzt. Jetzt heißt der Laden Blue, und auch sonst erinnert nichts an früher

Ahrensburg. Die Freude bei der Jugend aus Ahrensburg und Umgebung ist groß, denn die Schlossstadt hat wieder eine Diskothek! Am Wochenende eröffnete Demir Ecevit das Blue an der Großen Straße. Mehr als 300 Jugendliche besuchten die Eröffnungsfeier. Bereits um 20 Uhr tummelten sie sich vor dem Club, obwohl der erst um 21 Uhr öffnete. Die Party endete erst in den frühen Morgenstunden, denn das Blue hat neuerdings freitags und sonnabends bis „Open End“ geöffnet.

Im Juli hatte der vorige Besitzer Bodo Geisler das damalige Le Disque – auch bekannt unter dem Namen „Keller“ – geschlossen. Als Demir Ecevit davon hörte, überlegte er nicht lange und übernahm die Räumlichkeiten. „Die Nachfrage der Jugend nach Party-Möglichkeiten in Ahrensburg ist groß“, sagt Demir Ecevit, dem auch die Scala Tanzbar in Ahrensburg gehört, die aber eher für das „Ü30-Publikum“ bestimmt ist. Ecevit: „Für mich war es sofort klar, dass sich die Investition langfristig rechnen wird.“

Drei Monate lang hat er intensiv renovieren lassen: Neue Fliesen, Soundanlage, Lichtmaschinen, Tresen, Toiletten – im Blue erinnert so gut wie gar nichts mehr an den alten „Keller“. „Die Diskothek wurde früher auch oft Schweine-Keller genannt. Ich hoffe und denke, dass dieser Spitzname schnell aus den Köpfen der Jugendlichen verschwinden wird“, sagt Ecevit.

Lena Puppke, Schülerin aus Ahrensburg, war erstaunt, wie hübsch der neue Laden geworden ist. „Die Einrichtung ist super, man hat viel mehr Platz zum Tanzen. Einzig die Getränkepreise finde ich ein wenig hoch.“ Kein Wunder, denn richtige Kneipenpreise kannten die Jugendlichen vorher aus ihrem „Keller“ nicht. Bodo Geisler arbeitete viel mit den Schulen aus der Umgebung zusammen und veranstaltete sogenannte Vorfinanzierungspartys für die Abibälle der Gymnasien, sodass die Schüler selbst die Preise an ihrem Tresen bestimmen konnten. Diese Zeit ist nun vorbei, laut Demir Ecevit wird es zu solchen Partys nicht mehr kommen. „Bei uns kommen nur über 18-Jährige hinein, und wir achten auch darauf, dass niemand vollkommen betrunken ist“, sagt er.

Neun Personen arbeiten während der Öffnungszeiten im Blue. Zwei von ihnen sind Türsteher. „Einer von den beiden steht an der Tür, und der andere achtet durchgehend auf die Umgebung draußen, da es früher oft zu Beschwerden der Nachbarschaft gekommen ist“, sagt Demir Ecevit. Sein Ziel sei es, dass auch in der Stadt alles sicher und sauber bleibe.

Joscha Julian Stolten, Student aus Ahrensburg, sagt: „Endlich kann man hier mal wieder feiern gehen. Allerdings haben wohl einige so viele Erinnerungen an den altmodischeren Keller, dass man sich echt erst einmal daran gewöhnen muss.“