Entscheidung über Ausbau unnötig verzögert? Eltern der Reesenbüttel-Grundschule sauer

Ahrensburg. Mit Wut im Bauch verließen rund 60 Eltern die Sitzung des Ausschusses für Kultur, Bildung und Sport. Die Ahrensburger waren gekommen, um zu erfahren, wie es mit der Grundschule Am Reesenbüttel weitergehen wird – sie kamen vergebens. Der Punkt, der sich auch mit dem Platzproblem in der Grundschule befassen sollte, wurde kurzerhand von der Tagesordnung gestrichen. Grund: Ausschussmitglied Matthias Stern (CDU) hatte den Schulentwicklungsplan nicht gelesen.

Laut Ausschussvorsitzendem Christian Schubbert von Hobe (Grüne) liegt der Entwurf den Politikern seit Ende September vor. Jetzt soll der Plan in den kommenden Wochen im Schulausschuss und im Sozialausschuss behandelt werden. Dabei, so die Meinung der Eltern, dränge die Zeit sehr.

„Es muss schnell eine Lösung gefunden werden“, sagt Anne-Katrin Koch, Vorsitzende des Schulelternbeirats. Die Schule platze aus allen Nähten, und es würden dringend Klassencontainer benötigt, um die Schüler unterzubringen – spätestens zum Start des neuen Schuljahrs im Sommer 2014. Zwar plant die Stadt auch einen Neubau an der Schule, aber darauf könne man angesichts der akuten Lage nach Ansicht von Leitung und Eltern nicht warten. Auf die Grundschule Am Reesenbüttel gehen derzeit rund 380 Kinder, 140 werden nach Schulschluss im angebundenen Hort der Awo betreut. „Wir haben sowohl für im Schulbetrieb als auch im Hort ein massives Raumproblem“, sagt auch Schulleiterin Sabine Knuth. Fast alle Räume würden doppelt genutzt.

Im kommenden Schuljahr (2014/2015) sollen es noch mehr Schüler und Hortkinder werden. Knuth: „Für die erstem Klassen sind etwa 130 neue Schüler angemeldet worden.“ Im diesem Jahr waren es 106, im Vorjahr noch 90. „Wir hatten mit so einer massiven Steigerung nicht rechnen können.“ Noch höher ist die Steigerung bei den Anmeldungen für den Hort. Derzeit besuchen laut der stellvertretenden Leiterin Susanne Manavi 135 Kinder den Hort. Während sich 21 Schüler zum Ende des Jahres aus der Betreuung verabschieden, gibt es 125 Neuanmeldungen. Manavi: „Wir sind aber bereits jetzt überbelegt.“ Würde sich keine Lösung bis Sommer 2015 finden lassen, so müsse die Hortleitung vielen Eltern eine Absage schicken. Eltern, die, so befürchtet Schulelternbeirätin Anne-Katrin Koch, in der Folge Schwierigkeiten bekommen könnten, Kinder und Beruf unter den Hut zu bekommen.

Gerade der Bedarf an Hortplätzen resultiere daraus, dass viele moderne und gut ausgebildete Mütter im Einzugsgebiet der Schule wohnen. „Das sind Frauen, die arbeiten gehen wollen“, sagt Koch. Schulleiterin Knuth geht davon aus, das auch in den kommenden Jahren die Nachfrage steigt. Als Gründe nennt sie einen Generationswechsel, verstärkt durch den Neubaugebiet Buchenstraße, in dem viele junge Familien leben.

Die Container, sagt Schulleiterin Sabine Knuth, könnten aber nur eine Interimslösung sein. Das Schulgebäude werde den heutigen Schulkonzept nicht mehr gerecht. Denn mittlerweile dauert der Unterricht länger. „Die Kinder können nicht stundenlang nur auf ihren Stühlen sitzen, ohne zwischendurch zu spielen“, sagt Knuth. Dazu fehle aber der Platz. Zudem seien die Räume für die größeren Klassen zu klein. Knuth: „Die stete Enge ist besonders für die Kinder eine hohe Belastung.“ Zudem müssten die Kinder, wenn sie auf Toilette gehen, in ein anderes Gebäude. Und andere Räume, wie die des Horts, seien sanierungsbedürftig.